Werkpräsentation der Artists in Residence 03/2011
KulturKontakt Austria lädt zur Ausstellungseröffnung der Kunstschaffenden Olivia Mihaltianu aus Rumänien, Doplgenger (Isidora Ilić und Boško Prostran) aus Serbien und Behçet Aktaş aus der Türkeij ein. Die KünstlerInnen sind im Rahmen des Artists in Residence-Stipendiums drei Monate Gast von KKA.
Ausstellungseröffnung: 06. September 2011, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 07. September – 07. Oktober 2011, Mo – Fr, 14.00 - 18.00 Uhr
ORF-Lange Nacht der Museen: 01. Oktober 2011, 18.00 bis 01.00 Uhr früh
Die rumänische Künstlerin Olivia Mihaltianu zeigt ihren Super-8-Film „W*EASTERN”, ein Film, der sich ästhetisch am Genre des Italo-Western orientiert. Inhaltlich bezieht er sich ironisch auf die Entwicklungen der internationalen Kunstszene und spielt auf die permanente Umgestaltung des Mächteverhältnisse zwischen KünstlerInnen, KuratorInnen und Kultureinrichtungen an.
Mihaltianu hat die Szenen in Wien, Venedig und Sofia gedreht, wobei sie als Regisseurin, Kamerafrau und Schauspielerin in einer Person agierte. Auch in früheren Videoarbeiten experimentierte sie mit unterschiedlichen Rollen und Situationen. Es war und ist ihr wichtig, die Rolle der Frau in der Welt der Kunst und der Filmproduktion zu beleuchten. Im Fall von „W*EASTERN“ zeigt sie, wie eine Künstlerin die Spielregeln aufstellt und nach ihren Vorstellungen ohne Hemmungen in einer rauen Umgebung – wie es die Kunstszene Mihaltianus Meinung nach heute oft ist – agiert.
Das KünstlerInnenduo Doplgenger (Isidora Ilić und Boško Prostran) aus Serbien zeigt die Arbeit „Fragments Untitled #0“, die Geschichte, Verantwortung und kollektive Erinnerung thematisiert. Im Zentrum der Arbeit stehen ein leerer Rahmen und die Projektion eines Archivphotos der Menschenversammlung bei der Rede von Slobodan Milošević in Gazimestan 1989, die einen Wendepunkt in der Geschichte des Balkans darstellt. Doplgenger dekonstruieren dieses Ereignis, indem sie den Redner aussparen und die Arbeit mit einem Zitat von James Joyce ergänzen. Sie fordern auf, nach den Leerstellen in der Geschichtsschreibung, nach den AutorInnen, nach Fakten und persönlichen Erinnerungen zu fragen. Dabei ist es ihnen wichtig, den BetrachterInnen größtmöglichen Assoziationsfreiraum und subjektiven Gedankenfluss zu ermöglichen. Gleichwohl hinterfragen sie sich selbst bzw. die Verantwortung der KünstlerInnen, indem sie einen von einem/einer fiktiven KuratorIn verfassten Text zu ihrer Arbeit mit ausstellen.
Behçet Aktaş aus der Türkei befasst sich in seinen Arbeiten mit unterschiedlichen Realitäten. Vor dem Hintergrund geografischer Entfernungen und ihrer oft virtuellen Überwindung, verfolgt er dabei unterschiedliche Ansätze. In „Homeland“ verweist er auf Google Earth, das es ermöglicht, sich in fast jeden beliebigen Winkel der Welt zu zoomen, jedoch auch eine Quelle für Fehler ist. Inwieweit kann man den Bildern, die im World Wide Web kursieren trauen? Welche Realität vermitteln sie? Wer steckt hinter all den Daten und Informationsmengen, die das WWW ermöglicht, und wer lässt sich darauf ein? Eine Antwort darauf gibt Aktaş gewissermaßen in seiner interaktiven Arbeit „Blog Vienna“: Auf seiner eigenen Facebook-Seite dokumentierte er seinen Wienaufenthalt – eine Arbeit, die auch in der Galerie ArtPoint jedoch nur dann zu sehen ist, wenn man Behçet Aktaş eine Freundschaftsanfrage stellt.
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WohinTippHQ 1 hour ago