Mi 18. Jan 2012, 19:00–21:00 | |
Do 19. Jan 2012, 14:00–18:00 | |
Fr 20. Jan 2012, 14:00–18:00 | |
Fr 24. Feb 2012, 14:00–18:00 |
Positionen zeitgenössischer Kunst aus Armenien
Kuratiert von Arpine Tokmayan
Drei KünstlerInnen aus Armenien erzählen von den Schwierigkeiten, in Zeiten sozialer Unsicherheit zu überleben. Auf Einladung von KulturKontakt Austria kuratiert die armenische KünstlerIn und Kuratorin Arpine Tokmayan die Ausstellung „Ambiguous Boundaries“ und präsentiert Arbeiten von Karine Matsakyan, Mher Azatyan und Karen Alekyan.
Die in der Ausstellung präsentierten Arbeiten fragen nach den Möglichkeiten, wie man sich in einer Welt mit sich stark veränderndem Wertesystem einrichtet und behauptet. Dabei gehen die KünstlerInnen von ihrem Heimatland aus: Armenien.
Alle drei haben die Zeit der Sowjetära bewusst erlebt. Nun zeigen die Kunstschaffenden die Situation des Landes und ihrer BewohnerInnen seit dem Zerfall der Sowjetunion vor rund 20 Jahren auf. „Es war eine Zeit, in der Kunst, Kultur, das gesellschaftliche Leben und fast alles andere sich nach den vom Staat diktierten Szenarien abspielte. Zu dieser Zeit waren die Grenzen zahlreich, streng und unzweideutig“, erzählt die Kuratorin.
Doch auch der Zusammenbruch des kommunistischen Systems brachte nicht die erhofften Freiräume und Stabilität – weder in der Wirtschaft, der Kultur, der Kunst noch in der Wissenschaft. Dazu Arpine Tokmayan: „Viele Probleme Armeniens treffen auf alle postsowjetischen Länder zu, wenn sie auch im Detail und der Intensität unterschiedlich sind: eine schwache freie Marktwirtschaft, soziale Instabilität, das Fehlen eines im und vom Land selbst geprägten Wertesystems – es ist ein „geschlossener Raum“ im Umbruch mit vielen verschwommenen Grenzen. Und es ist nicht leicht, einen Ansatzpunkt zu finden, der aus dieser Situation herausführt.“
Die Arbeit von Karen Alekyan „On the other side of the fence“ (Auf der anderen Seite des Zauns) beruht auf Fotografien von Zäunen, die Alekyan in verschiedenen Regionen Armeniens aufgenommen hat. Aus der Perspektive des Künstlers sind dies symbolkräftige Zäune, bestehen sie doch aus Materialien der Vergangenheit – aus Teilen von Erzeugnissen der sowjetischen Industrie.
Karine Matsakyan war bereits 2001 Artist in Residence von KKA und zählt heute zu den bekanntesten zeitgenössischen Künstlerinnen Armeniens. Sie zeigt in ihren Arbeiten „die Instabilität und Ambiguität einer Gesellschaftsordnung, in der das tägliche Überleben von Schwierigkeiten geprägt ist. Sie fragt nach dem Einfluss dieser Ordnung auf die Menschen, die nach ihrer Rolle und Identität in dieser Gesellschaft ohne Form suchen.“
Mher Azatyans war 2011 einer von drei Künstlern, die Armenien auf der 54. Biennale von Venedig 2011 vertraten. Fotografien und freie Texte beschäftigen sich mit individuellen und kollektiven menschlichen Verfassungen. Die von ihm an öffentlichen Orten aufgeschnappten Satzfragmente verbindet er mit seinen eigenen Gedanken zu Stimmen einzelner Menschen, die gleichzeitig die Haltung des Künstlers und anderer Menschen zur aktuellen gesellschaftlichen Situation widerspiegeln. (Tokmayan)
Arpine Tokmayan ist bildende Künstlerin und Kuratorin. Sie war 2010 als Artist in Residence Gast von KKA.
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WohinTippHQ 2 hours ago