Die Galerie Merikon Art Room präsentiert
Ausstellung *la parenthèse graphique* - Jean-Gabriel LALOY
Bilder, Zeichnungen, Acryl, Tusche.
Von 29 November bis 16 Dezember 2012.
Graphische Abschweifung
Dass man von diagonal laufenden Konstruktionen, von Kompositionen, die durch Rahmen beschnitten sind, von Darstellungen der durch Abstraktionen verwandelten Natur oder von der Wirkung des Schwarz-Weiß-Kontrasts auf einem Fächer aus Pflanzenarrangements spricht: all diese stützenden Elemente - die ich in den graphischen Kombinationen verwende - finden wir wieder seit dem Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts im Einfluss des Japonismus auf die Kunst. Und der Bambus, eines der Symbole der chinesischen Mythologie, wird von den Japanern wieder aufgenommen - und seit der Öffnung der großen Häfen für den Handel, machen sich all dieser Austausch an Gegenständen, Stoffen, Vasen, Holzschnitten, diese Untermischungen kultureller Ideen ist bis in tiefe Bereiche der Kunst spürbar. Die taoistische Lehre schrieb dem Bambus - genauso wie manchen Tieren - das männliche Element Yang zu, und zwar wegen der außerordentlichen Geschwindigkeit seines Wachstums, die als Zeichen der Macht und der Männlichkeit galt - also los mit uns! In der Mitte der achtziger Jahre spazierte ich in Paris herum, und auf dem Trottoir verkaufte ein Buchhändler zahlreiche Werke. Da wurde ich durch ein eindrucksvolles, grossformatiges Buch richtig verführt! Sein Verfasser, Siegfried Wichmann, behandelte darin den Japonismus in der Kunst um 1900, im ganzen auf 430 Seiten. Dieses Werk wurde „meine Bibel“ - jedem seine Religion! Die graphische Abschweifung darin ist ganz offensichtlich auch unbewusst geradezu imprägniert - und alle diese Kapitel, von großem Reichtum gesegnet, sind auch heute noch meine Wegbegleiter! Wenn ich eine Abschweifung in der Abschweifung machen darf, so umfasst dieses Thema bis auf den heutigen Tag meine Arbeiten wie ein riesiges Skizzenbuch mit auch anderen Blättern voller Gemälde und Zeichnungen. Nun werde ich Ihnen nicht den Bambus als Chinoiserie - auf Porzellan, auf Möbeln oder anderen Objekten der China-Mode präsentieren, sondern ich liefere Ihnen meine raschelnden und rauschenden Bambus -Stäbe, leichte oder solche voll des Mysteriums, so wie man eine Blume schenkt - es gibt hier, denke ich, fast einen Überfluss an wütender Stimmung - zumindest, wenn man dem Mönch Jue Yin Glauben schenkt, der in der Yuan-Epoche lebte und sagte: „wenn ich mich freue, male ich Orchideen, und wenn ich wütend bin - den Bambus“.... - Jean-Gabriel LALOY.
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Kommentare
WohinTippHQ 19 mins ago