Es waren die "Sonatae Violino solo" von 1681, die den englischen Musik-schriftsteller Charles Burney noch knapp hundert Jahre nach ihrem Erscheinen zu einer bewundernden Erwähnung Bibers veranlassten: "He seems to have been amongst the first violin players of his time; and his solos are the most difficult and fanciful". Die Erinnerung an den großen Geigenstar des 17. Jahrhunderts war also noch wach - in einer Zeit, in der Alte Musik sonst kaum eine Rolle spielte. Gunar Letzbor bezeichnet Biber als einen Künstler, "der keinen Respekt vor Traditionen und Regeln kannte". Als musikalischen Rebellen zeigt er uns Biber in diesem Konzert mit seinem Ensemble "Ars Antiqua Austria", das sich nun schon seit Jahrzehnten überaus erfolgreich der Wiederentdeckung österreichischer Barockmusik verschrieben hat. Biber rebellierte bekanntlich auch gegen die Obrigkeit, genauer gesagt gegen seinen Dienstgeber. Eine Geschäftsreise zum Tiroler Geigenbauer Jacob Stainer nach Absam nahm er zum Vorwand, um einen sicherlich von langer Hand geplanten Coup zu landen: er kehrte nicht an seinen bisherigen Wirkungsort zurück, sondern trat in die Dienste des Salzburger Fürsterzbischofs, der die Musik liebte und keine Kosten scheute, um den berühmten Virtuosen für seine Kapelle zu gewinnen. Biber dankte seinem neuen Dienstherrn mit der Widmung repräsentativer Sammlungen von Instrumentalmusik, so auch der Sonaten von 1681.
Heinrich Ignaz Franz Biber
"Sonatae, Violino solo" (1681)
Ars Antiqua Austria
Gunar Letzbor – Barockvioline & Leitung
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WohinTippHQ 2 hours ago