Gäste aus Mexiko: Perla de la Rosa und Guadalupe de la Mora
Über den „Krieg“ in Ciudad Juárez wie auch in Mexiko allgemein bekommen wir jeden Tag zu lesen, zu hören und zu sehen. Auf der Welle der Gewalt, die Mexiko überrollt, reiten die Medien gerne, denn Blut verkauft sich gut. Die Berichterstattung über Mexiko hierzulande stellt die Situation als pures Chaos dar, die von Sensationslust geprägten Informationen hinterlassen leicht den Eindruck, dass die Lage nur durch Gewalt unter Kontrolle zu bekommen ist. Die Mehrheit der Mexikaner/innen ist jedoch anderer Meinung: Mehr Gewalt ist nicht die Lösung. Ciudad Juárez liegt an der Grenze zur USA und erreichte die traurige Berühmtheit, die Stadt der Feminizide zu sein, in der unzählige, vor allem junge, arme Frauen auf grausame Weise ermordet worden sind. Obwohl der mexikanische Staat durch den Interamerikanischen Gerichtshof verurteilt wurde, diese Verbrechen aufzuklären, ist Straflosigkeit weiterhin permanente Realität. Durch den so genannten „Krieg gegen die Drogen“ wurde Juárez zur gewalttätigsten Stadt der Welt, Einsätze von Militär und Bundespolizei haben die Lage zusätzlich verschärft und die Zahl der Menschenrechtsverletzungen nach oben getrieben. Seit mehr als zehn Jahren ist das mehrfach ausgezeichnete Theater-Kollektiv „Telón de Arena“ in Ciudad Juárez aktiv. Es versucht, Theater zu den Menschen zu bringen, anstatt die Menschen in ein Theater zu holen, sieht seine Verantwortung in der Suche nach Auswegen aus der aktuellen Situation, aber auch im Engagement für Schulen und Jugendzentren.
Perla de la Rosa und Guadalupe de la Mora werden von den aktuellen Vorgängen in Ciudad Juárez, der Militarisierung, den Aktivitäten der Zivilgesellschaft und den Folgen der Straflosigkeit bei Frauenmorden berichten. Am Anfang wird die Lesung eines Fragments aus „El Enemigo“/„Der Feind“ stehen, einem Stück von Perla de la Rosa zur Situation in Ciudad Juárez.
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WohinTippHQ 1 hour ago