Der Werdegang Kaiser Justins I. ist eine wahre Begebenheit. Der aus bäuerlichen Verhältnissen stammende Justin war Soldat in Byzanz, stieg zum Befehlshaber der Palastwache auf und nutzte nach dem Tod des Kaisers eine höfische Intrige, um sich selbst krönen zu lassen. Der literarisch versierte venezianische Anwalt Nicolò Berengani hat diesen Stoff zum Opernlibretto geformt. Zum Karneval 1724 weilte Vivaldi erneut in Rom, wo er am Teatro Capranica ein Pasticcio und darauf Il Giustino zur Aufführung brachte. Auf den römischen Bühnen waren damals per päpstlichem Erlass nur Männerstimmen zugelassen. Von dieser neuen Herausforderung ließ sich Vivaldi nicht einschränken. Il Giustino verlangt zehn handelnde Personen und neben Streichern und Continuo jeweils zwei Blockflöten, Oboen, Trompeten, Hörner und Pauken, dazu für eine Arie sogar ein Hackbrett. Über Vivaldis Erfolg in der Spielzeit 1724 berichtete der deutsche Flötist Johann Joachim Quantz: „Das neueste, was mir zu Ohren kam, war, der mir noch ganz unbekannte sogenannte Lombardische Geschmack, welcher kurz vorher Vivaldi durch eine seiner Opern in Rom eingeführet, und die Einwohner dergestalt dadurch eingenommen hatte, dass sie fast nichts hören möchten, was diesem Geschmacke nicht ähnlich war.“
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WohinTippHQ 19 mins ago