Die Stadt Salzburg setzt sich gegenwärtig gezielt mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander. Der Historiker Ernst Hanisch spricht von Salzburg als dem „Vorzimmer des Führers“. Darüber hat Andreas Peters das Buch „Legion. Literarische Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus 1940–1947“ geschrieben.
Es sind Lebensgeschichten über den Wahnsinn des Krieges, denn gerade in diesen Zeiten zeigte die Psyche (die Seele) in aller „Verrücktheit“ ihre Anfälligkeit, aber auch einen subtilen Widerstand gegen die Naziherrschaft. Anschließend liest der Autor aus „Die Brennnesselschlafwandlerin. Lyrik im Bild“. Da schlafwandert eine Brennnessel über die Salzach, die Russen kommen nach Salzburg, es geht um Sinnestäuschungen und die Sünde gegen den Heiligen Geist. Um Entfesselungen, Löcken wider den Stachel und Abstehen wie Blumen und Fische.
Inge Glaser liest zum einen aus ihrem Buch „Nachspielzeit“ Texte über eine Kindheit zwischen Krieg und Frieden, zum anderen einen Auszug aus dem demnächst erscheinenden Buch „Findlinge“. Kriege bedeuten Macht, Waffengewalt und Zerstörung von Leben, Hab und Gut. In Friedenszeiten kommt es leider auch zu Zerstörungen durch psychische und physische Gewaltanwendungen, die einen Menschen zu einem lebenslänglichen Seelenkrüppel werden lassen und die der Aufarbeitung bedürfen. Auch gilt es, Vergangenheiten dieser Art, von Opfern wie von Tätern, zu bewältigen.
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WohinTippHQ 2 hours ago