Fr 13. Jul 2012, 20:00–22:00 | |
Sa 14. Jul 2012, 20:00–22:00 | |
So 15. Jul 2012, 18:00–20:00 | |
Sa 21. Jul 2012, 20:00–22:00 | |
So 22. Jul 2012, 18:00–20:00 |
von Hugo von Hofmannsthal
in der diesjährigen Aufführung der Bühne Weinviertel im Brandlhof Radlbrunn
mit
Franz Josef Weiss als Jedermann
Verena Müller als Buhlschaft
Christoph Stich als Teufel/Narr
Eva Maria Schmid als Tod
Regie: Josef Newerkla
Kartenvorverkauf in allen Raiffeisenkassen
Open Air Veranstaltung, bei Schlechtwetter findet die Vorstellung im Dorfzentrum statt.
Zum dritten Mal werden wir heuer in Radlbrunn dieses Stück einem „sinnhungrigen“ Publikum vorsetzen. Diesen Zuspruch alleine von der Qualität unserer Inszenierungen abzuleiten, fände ich - mit Verlaub - etwas kurzsichtig.
Ich bin überzeugt, dass in unserer Zeit, in der die Brüder „Kapitalismus“ und „Neo-Liberalismus“ uns eine verlogene Freiheit vorgaukeln, dieses wunderbar zeitlose Stück über das Leben und den Tod, das Festhalten und Abschiednehmen und über Verzweiflung und Hoffnung aktueller ist denn je. Nachdem die moralischen Institutionen durch Korruption und Missbrauch jegliches Vertrauen verspielt haben, ist der Mensch mit den wesentlichen Fragen des Lebens alleine gelassen und muss selbst schauen, wie er zu Antworten kommt.
Es würde das Stück und uns als Gestalter maßlos überfordern, wenn wir den Anspruch erheben wollten, damit alle Fragen umfassend beantworten zu können. Anregung wollen wir geben, eine Quelle wollen wir sein, nicht um den Durst zu löschen, sondern um ihrem Wasserlauf zu folgen und dabei zu wachsen auf dem Weg zum Meer.
In diesem Sinne versuche ich auch jedes Jahr neue Perspektiven aus diesem Urgestein mit dem Namen „Jedermann“ herauszumeißeln, neue Blickwinkel aufzutun und Stoff zu liefern mit sich selbst, mit uns oder anderen darüber in Diskussion zu treten.
Wie im Vorjahr werden wir uns wieder der Bildersprache des Mittelalters bedienen. Wesentliche Rollen, wie Tod oder Mammon werden durch Frauen Gestalt bekommen. Das Trennende und das Festhaltende erhält so eine neue Dimension.
Natürlich macht es stolz, gelobt zu werden. Jedoch weder schmeichelnde Vergleiche noch eine das Ziel verkennende Kritik sollen uns behindern, das Wesentliche an dieser Arbeit hervorzuheben, nämlich sie bestmöglich zu tun, weil diese Auseinandersetzung notwendig ist. Für alle, die sie sehen – und für uns.
Josef Newerkla
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Kommentare
WohinTippHQ 38 mins ago