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Aber das Leben lebt
Aber das Leben lebt melden sich zwei Jahre nach ihrem gefeierten Album „Hospital Years“ mit „New Musketeers“ zurück. Eine ungewöhnlich kurze Zeit für diese Gruppe, deren Arbeitsweise insgesamt als eher gründlich zu beschreiben ist. Und doch, es hat sich einiges getan. Florian Emerstorfer, Martin Wiesbauer und Wolfgang Wiesbauer haben ihre angestammte Trioformation um Schlagzeuger Ralph Wakolbinger, der auch noch bei den Lärmbrüdern Mord – ausgerechnet – an der brachialen Batterie sitzt, erweitert. Und der die in der Vergangenheit spärlich eingesetzten Maschinenrhythmen um deutliche Beats ergänzt. Neben „analogen Drums“, wie Aber das Leben lebt selbst das nennen, hat auch ein neu gewonnener Sinn für Zugänglichkeit und Verdichtung, für sanftes Aufschichten statt kontrollierter Dekonstruktion Einzug gehalten bei „Wiens bester Erwachsenenpopband“ (Der Falter). Ihre Popsongs dürfen jetzt nämlich, anders als das früher der gewollte Fall war, auch wirklich als solche dastehen, ohne sich erklären zu müssen. Und sie dürfen den Blues tanzen. Den nächsten musikalischen Bruch freilich immer im Hinterkopf habend.
Kreisky stehen für "Sperrigsein, Maulaufmachen, Gegenhalten, auch wenn die Gegner nicht mehr so klar und sichtbar sind“, wie De:Bug das einmal beschrieb: „Das tut not und gut". Mit ihrem dritten Album „Trouble“ perfektionieren und verdichten Kreisky ihre Kunst der schroffen Töne und vehementen Aussagen. Sänger Franz Adrian Wenzl lässt hier aufgekratzte Charaktere zu Wort kommen, die ihr Glück nicht selten im weinerlichen Unglücklichsein finden. Gestalten, die am Zurandekommen und Funktionieren in einem längst demolierten Mainstream-Fantasia-Land erbärmlich scheitern. Wer nicht dabei sein darf, ist in dieser Welt eben dagegen. Manifest bleibt der wahnsinnige Plan, einer eigenen und irgendwie ersponnenen Fiktion des Besseren gerecht zu werden. Was außer Trouble sollte das bitte bringen? Zum dringlichen Gezeter des grantigen Erzählonkels Wenzl nervöselt der durchgeknallte Sound der Vorzukunft, Glasschneidegitarren, ein Walking Bass, der das Gehen nie so recht gelernt hat und ziemlich rüpelhafte Drums. Insgesamt: ein gelungener Blechschaden – Mark E. Smith knallt Udo Jürgens von hinten ungebremst in den dunkelblauen Bentley rein –, das Ergebnis vieler lauter und leiser, großer und kleiner Kollisionen. 2005 gegründet, erspielten sich Kreisky in ihrer Heimat Österreich innerhalb kurzer Zeit den Status der definitiven band to watch. Ihr selbstbetiteltes Debüt (2007) und ihr Zweitling „Meine Schuld, meine Schuld, meine große Schuld“ (2009) sorgten mit ihren schonungslosen Noise-Exkursionen in "die dunkle Seite der österreichischen Seele" (Der Standard) für einigen Wirbel. Die Konzerte der Band werden regelmäßig zur hemmungslosen Grant-Messe und einer Lektion in Lautstärke. Kreisky sind Klaus Mitter (dr), Martin Max Offenhuber (g), Gregor Tischberger (b) und Franz Adrian Wenzl (voc & keys).
on stage:
ADLL 20.00 - 21.00h
Kreisky 21.20h
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Kommentare
WohinTippHQ 35 mins ago