Diese Veranstaltung ist schon vorbei
“Adressat unbekannt”  von Katherine Kressmann Taylor

Wann:

Do 5. Apr 2012, 20:00–21:00
Fr 6. Apr 2012, 20:00–21:00
Mo 16. Apr 2012, 20:00–21:00

Wo: TiK, Jahngasse 10, Dornbirn, Dornbirn

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: €13,00
  • Ermäßigt: €7,00
  • Buchungsgebühren können anfallen

Eingetragen von: theaterwagabunt

Diese Geschichte zweier Freunde spielt in Amerika und Deutschland Anfang der Dreissiger Jahre. Man begegnet hier einem Juden, der sich rächt, der zurückschlägt und einen der Mörder vernichtet. Er tut das aus dem freien Land Amerika heraus, in dem er ungefährdet lebt, und nur, indem er Briefe an seinen Feind schickt. Briefe, die es in sich haben wie eine Tretmine - einmal geöffnet gibt es kein Zurück mehr. Die Mine explodiert und der letzte Brief kommt an den Absender zurück "Adressat Unbekannt".

Eine Geschichte die meisterhaft aufgebaut ist und mit unübertrefflicher Spannung......
- irritierend kurz - kein Wort zuviel, keines fehlt.
Der Jude ist kein Gutmensch, der sich alles bieten lässt, sondern liefert die Mörder selbst ans Messer. Der Deutsche ist kein sadistischer Unhold, sondern ein angepasster, karrierebesessener Mitläufer, ein opportunes Würstchen. Wenn es auf Leben und Tod geht, dann geht es nur noch ums überleben. Dann spielt Menschlichkeit oder gar Freundschaft keine Rolle mehr, auf beiden Seiten nicht.
Nie wurde das zersetzende Gift des Nationalsozialismus eindringlicher beschrieben. In einfachen Worten, für jeden verständlich und daher umso beklemmender.
Das genau macht die Dramatik und die Aktualität dieser kleinen Briefnovelle aus.

Wahrscheinlich haben Millionen Deutsche Sätze formuliert und gedacht wie Martin Schulse, der eine Protagonist im Stück. Wahrscheinlich ist aber auch, daß Millionen Deutsche nicht wirklich wollten, daß Millionen Menschen in Auschwitz, Buchenwald und Theresienstadt eingesperrt und ermordet werden würden. Aber wir wissen heute, daß es eben da endete.
Das genau macht die Dramatik und die Aktualität dieser kleinen Briefnovelle aus.

mit: Michael Joachim Heiss / Robert Kahr
Ausstattung: Stefanie Wladika
Musik: Martin Greil
Regie: Dorrit Anuichi - Kogler