Lampenfieber in Buffalo

1950: Charlotte und George Hay, Oberhäupter einer tingelnden Schauspielerfamilie haben den Höhepunkt ihrer Schauspielkarriere längst überschritten und auch die Hoffnung auf einen Einstieg in das aufblühende Film-Geschäft der 50-er Jahre hat sich durch die erneut erfolglose Bewerbung bei Starregisseur Frank Capra zerschlagen. So bleibt ihnen nicht übrig als mit Charlottes schwerhöriger Mutter Ethel und einer stark dezimierten, finanziell desolaten Schauspieltruppe Rostands „Cyrano de Bergerac“ und Cowards „Intimitäten“ durch die Provinz zu ziehen. Als Charlotte erfährt, dass eine junge Kollegin ein Kind von George erwartet, verlässt sie wütend das Theater.Kurz darauf trifft die Nachricht ein, dass die Hauptrollen im neuen Capra-Film doch frei sind, da Spencer Tracy und Katherine Hepburn kurzfristig ausfielen und der große Regisseur höchstselbst auf dem Weg nach Buffalo ist, um sich die Vorstellung anzusehen.In Unkenntnis der sensationellen Neuigkeit sieht George auch für sich keine Chance in Hollywood und begibt sich auf eine Sauf-Tour durch Buffalos Bars. Als der sturzbetrunkene George endlich gefunden ist, steht das restliche Ensemble vor dem Problem ihn wieder bühnentauglich zu machen. Das stellt sich als gar nicht so einfach heraus, vor allem wenn gerade die Vorstellung „Intimitäten“ begonnen hat, George aber im Cyranokostüm auf die Bühne torkelt und partout seinen Text im falschen Stück anbringen möchte.Mutters Schwerhörigkeit, ein verliebter, aber verschüchterter Metereologe, die ungewollte Schwangerschaft und der ganz normale Theaterwahnsinn führen dazu, dass schließlich alles aus dem Ruder läuft. Ken Ludwig wurde außer für sein Musical „Crazy for You“ vor allem für seine Komödie „Otello darf nicht platzen“ (ausgezeichnet mit dem Tony Award und dem Laurence Olivier Award für das beste Stück) bekannt. Cyrano in Buffalo schrieb er im Anschluss an „Otello“ und auch hier zeigt sich zum einen sein Faible für klassische Stoffe, zum andern sein umwerfendes Talent für Timing und Situationskomik. In den USA gilt Ken Ludwig als der führende Komödienautor schlechthin.