Was kommt dabei heraus, wenn Harry Potter-Fans ihre eigenen Geschichten von der Zauberwelt verfassen? Ein Blick in die gängigen Online-Portale für solche Fangeschichten (genannt Fanfiction) verrät vor allem Romantisches und Erotisches. Die Palette der Fanfictions reicht dabei von zärtlich-gefühlvollen Geschichten in Romanlänge bis hin zu pornografischen Szenen ohne schnödes Drumherum. Ungewöhnlich an Fanfiction ist, dass homosexuelle Begegnungen ebenso häufig thematisiert werden wie heterosexuelle. Überraschend ist auch, dass es gerade weibliche Fans sind, die sich in ihren Geschichten der Beziehung zweier Männer widmen.
In dieser kurzen Beschreibung wird deutlich, dass Fanfiction nicht wie traditionelle Literatur funktioniert. Sie wird ohne kommerzielle Intention im Internet veröffentlicht und ist von vornherein nicht (nur) auf das Schaffen von Neuem gerichtet, denn sie existiert nur in Bezug auf ein vorhandenes Werk. Innerhalb der Fanfictionwelt hat sich zudem eine Reihe von spezifischen Genres etabliert, die in der traditionellen Literatur so nicht vorkommen. Und natürlich ist der Anteil an (homo)erotisch-pornografischer Literatur, die von Frauen verfasst wurde, am traditionellen Buchmarkt eher gering.
Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck, solange der Vorrat reicht – wird die Soziologin Petra Martina Baumann mittels spezieller Webportale, Leseproben und ihrer eigenen Forschung einen Einblick in die Welt der Fanfiction gewähren.
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WohinTippHQ 2 hours ago