Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

So 4. Nov 2012, 19:30–21:00

Wo: Musikverein Wien, Großer Saal, Musikvereinsplatz 1, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

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Eingetragen von: BOL

Gustav Mahler Sinfonie Nr. 3 d-Moll

Dennis Russell Davies, Dirigent

Stephanie Houtzeel, Alt
Kinder- und Jugendchor des Landestheaters Linz (Ursula Wincor, Einstudierung)
Damen des Linzer Jeunesse Chors (Wolfgang Mayrhofer, Einstudierung)

Eine Hymne an die Schöpfung

Gustav Mahlers 3. Symphonie ist mit 95 Minuten Spieldauer sein längstes Werk. Sie zählt überhaupt zu den längsten Symphonien, die je geschrieben wurden. Das Werk markiert außerdem das Ende eines Lebensabschnitts von Mahler, der nach Beendigung seiner "Dritten" 1896 Hamburg verließ, um Direktor an der Wiener Hofoper zu werden.
Die Symphonie ist für extreme Maße und ihren geradezu kosmischen Anspruch bekannt. Ihr ist also nur mit Superlativen beizukommen. Oder wir wählen den besseren Weg: Der Musik zuhören, sie genießen, sie fühlen – ganz ohne Worte. Diese verwendet Gustav Mahler ohnehin goldrichtig. Nehmen wir die Wunderhorn-Kantate doch einfach als das, was sie ist: eine Hymne an die Schöpfung. Atemberaubend. Schön.

Es ist "ein so großes Werk, in welchem sich in der Tat die ganze Welt spiegelt – man ist sozusagen selbst nur ein Instrument, auf dem das Universum spielt", schreibt der euphorische Gustav Mahler seiner Verlobten Alma Schindler aus dem Komponierhäuschen am Attersee. Alpengebirgszüge, Wiesnblumen, Waldtiere tauchen da vor dem geistigen Auge des Zuhörers auf, im sechsten Satz, dem rein instrumentalen Schluss-Adagio, hören wir in lichtesten D-Dur-Klängen Mahlers Vision der durch die Liebe zum inneren Frieden gekommenen Seele. In den vorangehenden zwei Sätzen lässt er Friedrich Nietzsche und drei Engel aus Des Knaben Wunderhorn sprechen.

Isabel Biederleitner