Opéra-bouffe in fünf Akten von Henri Meilhac und Ludovic Halévy Deutsche Textfassung von Wolfgang Böhmer In deutscher Sprache Gesangstexte mit Übertiteln
Hauptstadt der Liebe, Metropole der Mode, Stadt voller Esprit – ihre Bewohner mit dem gewissen „savoir vivre“, „Der letzte Tango in Paris“ oder der Gang ins Maxim … Die Liste der Klischees, angeheizt von Literatur, Film, Fremdenverkehr und – nicht zuletzt – vom Genre der Operette selbst, ließe sich unendlich fortsetzen. Schlägt man – so muss es das Ehepaar Gondremarck aus dem kalten Schweden in Offenbachs Operette getan haben – einen Reiseführer auf, so kann man sich dieser Klischee-Bilder heute wie einst kaum erwarten. Doch wie gehen die Pariser selbst mit diesem Abziehbild ihrer eigenen Stadt um? Sie machen daraus ein Spiel! So entwirft es Jacques Offenbach – selbst nur Wahl-Pariser – in seiner „Opéra-bouffe“ aus dem Jahr 1866. Die Lebemänner Gardefeu und Bobinet – enttäuschte Liebende ein- und derselben treulos-verruchten (weil Pariser!) Frauensperson namens Metella – wollen sich aus Trotz fortan nur noch fremdländischen Damen zuwenden. Wie gerufen kommen da Baron und Baronin von Gondremarck, die schwedischen Ehegatten, die in der französischen Hauptstadt ihren Traumurlaub erleben wollen. Freilich gehen deren Vorstellungen, was denn nun einen gelungenen Paris-Aufenthalt ausmache – erotisches Erlebnis oder doch exquisite Hochkultur? – deutlich auseinander. Und hier kommen Gardefeu und Bobinet zum Zuge: Sie machen sich einen Spaß daraus, dem Touristenpaar genau das zu bieten, was dieses erwartet. Was folgt, ist ein Reigen turbulenter Maskeraden und ausgelassener Rollenspiele, ob auf einem glamourösen Fest der freilich mehr schlecht als recht fingierten Haute volée, einer exklusiven Abendgesellschaft oder einem dekadenten Maskenball. Doch es sind nicht nur die Fremden, die sich an der magischen Illusion, am Spiel um Treue und Verlockung, an der Atmosphäre des „Pariser Lebens“ berauschen … Jacques Offenbachs Vie parisienne – als Operette mit Modellcharakter auch Vorbild für Johann Strauß’ Die Fledermaus – begeistert durch den für den Komponisten typischen grenzenlos sprudelnden Melodienreichtum und eine Vielfalt musikalischer Formen und Farben. Walzer, Tyrolienne, Galopp, Can-Can – alles, was Offenbach musikalisch aufzubieten hat, findet sich in dieser Partitur und vereint Darsteller wie Publikum in einem Taumel der Lebensfreude und des unbändigen Vergnügens.
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Kommentare
WohinTippHQ 52 mins ago