Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Do 13. Sep 2012, 18:30–20:30

Wo: Weltmuseum Wien, Heldenplatz, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: WeltmuseumWien

Über Tattoo-Moden, tätowierte Damen, Schönheits-Wahn und die Angst vor dem „Proletenstempel“: Tätowierung

Vortrag von Igor Eberhard, Ethnologe, Wien

Tätowierungen sind vor allem aus der Südsee bekannt – heute aber auch in der westlichen Welt weit verbreitet. Zu Tätowierungen hat fast jeder eine Meinung. Dennoch gibt es sehr viele Klischees und Vorurteile. Gleichzeitig sind Tattoos für viele mit Rebellion, Freiheit, Erotik oder einfach Attraktivität verbunden. Kalt lassen sie die wenigsten. Wie auch: Sie verbreiten sich immer mehr. Parallel dazu boomen Schönheits-Operationen, Permanent-Make up etc. Der eigene Körper wird immer wichtiger – und er wird Gestaltungsmasse. Er muss angepasst werden. Das Ziel ist es, immer attraktiv, jung und gesund zu sein. Der Körper und sein Schmuck rücken weiter in den Mittelpunkt. Das eigene Körper-Ich wird zum ‚Werkzeug' für die ‚Optimierung' des Selbst. Tattoos sind eine Möglichkeit dafür. Und sie unterliegen auch Trends, Entwicklungen und Moden. Sie sind immer Teil von etwas Größerem: einer Kultur, einer Strömung, einer Mode oder einfach einer persönlichen Einstellung.

Igor Eberhard studierte an den Universitäten Mainz und Wien Kultur- und Sozialanthropologie, Germanistik, Philosophie und Geschichte. Als Wissenschaftler und Journalist (v. a. für diverse Musik- und Tattoomedien) lebt Igor Eberhard heute in Wien. Er war mehrfach Forschungsstipendiat der Universität Wien für ein Projekt über die Rezeption von Maori-Tätowierungen (ta moko).
Igor Eberhard ist seit 2008 Univ. Lektor u. a. am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie. Derzeit beendet er seine Dissertation über theoretische Aspekte von Tätowierungen am Beispiel der Sammlung Schönfeld.