Saedi - Exhale
Eine außergewöhnliche Sängerin und Künstlerin ist zu entdecken.
Einatmen.
Saedi (Tania Saedi) veröffentlicht auf dem Sofa Surfers-Label Monoscope ihr erstes Album. Die Wienerin mit persischen Wurzeln hat lang auf diesen Moment gewartet. „Exhale“, das ist so ziemlich das Gegenteil von einem Schnellschuss. Die elf Songs, die es raufgeschafft haben, sind über Jahre entstanden, gereift und haben teils lange Wege zurückgelegt, bis sie nun in defnitiven Fassungen vorliegen, die dem Gesang, den Melodien und den Texten hundertprozentig entsprechen.
Man höre nur „Who Can Be Real“, das man vielleicht als den Standout-Song auf „Exhale“ bezeichnen könnte, wenn nicht alle Stücke so ungemein dringlich und persönlich klingen würden. Unter dem Titel „Sex Appeal“ hat Tania Saedi das Stück vor einem Jahr schon einmal auf einer EP veröffentlicht. Es ist allerdings kaum wiederzuerkennen. Handelte es sich damals um eine funkige Downtempo-Nummer irgendwo zwischen R’n’B und Post-TripHop, weist das nunmehr gefundene Arrangement in eine völlig andere Richtung. „Who Can Be Real“ hat die Form einer existenziellen, tief schürfenden Elektro-Ballade angenommen. Die Stimme geht durch und durch, dazu schleichen geisterhafte Stimmungen und Dubeffekte um ein Piano herum. Ein Gänsehaut-Moment, und beileibe nicht der einzige hier.
„Exhale“ ist Saedis Baby. Die Musik darauf erzählt gleichzeitig die Geschichte einer schönen Zusammenarbeit der Sängerin, Musikerin und Komponistin mit Markus Kienzl, der nach zahlreichen Arbeiten mit den Sofa Surfers und zwei Solowerken (u.a. mit einer gewissen Tania Saedi als Stimme...) hier erstmals als Produzent eines Albums gewirkt hat. Sie gab ihm ihre Songs in Demoform mit Gesang und Klavierbegleitung, er entwickelte dazu instinktiv Soundideen, an denen dann gemeinsam im Studio weitergearbeitet wurde. „Es ist eine super Paarung“, sagt die Sängerin über den Arbeitsprozess. „Ich kann mich jetzt ganz auf meine Stimme konzentrieren.“ Nachsatz: „Ich habe mich noch nie so sicher gefühlt.“
Stilistisch spannt das Album eindrucksvoll einen Bogen von rockigen Stücken („Someone“, „Asshole Number Ten“) über basslastige elektronische Sounds („Beauty“) und einen Techno-Ausritt („Visions“) bis zu beseelten, ruhigen Momenten („Boatsong“, „Who Can Be Real“). Das Tolle: Das Ganze wirkt nie eklektisch nach dem Motto „Seht, her das kann ich auch“. Ja, Saedi kann das alles.
ERNESTY INTERNATIONAL
«Not a Ship an Aeroplane»
Good News aus der Singersongwriter-Ecke. Ernst Tiefenthaler sendet wieder
aus seinem Ernesty-International-Universum. Wieder mit dem Ziel mit seiner
Musik die Welt zu verbessern, so oder so ähnlich steht es in den
Ernesty-International-Statuten. In den Jahren, wo «normale» Jugendliche sich
Nirvana in die Körper gezogen haben, hat Ernst das Frühwerk von Bob Dylan
aufgesaugt. Auch wenn er heute selbigen eher gleichgültig beäugt, lässt sich
seine einstige Passion nicht verleugnen. In der Abgeschiedenheit von
Aschach/Donau hat er in einer Woche «Not a Ship an Aeroplane» aufgenommen.
Alleine. Stimme, Instrumente, Elektronik. Alleine.
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Kommentare
WohinTippHQ 40 mins ago