Zwischen Avantgarde und Virtuosität, zwischen Tanzlust und Bewegungsrecherche haben die choreografischen Arbeiten William Forsythes in den letzten beiden Jahrzehnten nicht nur die Codes und Möglichkeiten des klassischen Balletts erneuert. Vielmehr hat sein künstlerisches Schaffen in seiner ganz eigenen Kombination aus Bewegung, Sprache, Architektur, Musik und Technologie weit darüber hinaus Spuren im Feld der zeitgenössischen Kunst hinterlassen.
Mit Sider zeigen der Ausnahmechoreograf und seine herausragende Kompanie, die durch ihre Bewegungstechnik und -improvisation besticht, eine ihrer neuesten Arbeiten am Tanzquartier Wien. Der rhythmische Tonfall des elisabethanischen Theaters hat wie der des klassischen Tanzes über mehr als vierhundert Jahre hinweg eine eigene Tradition der Übermittlung von Darsteller zu Darsteller kultiviert. In Sider werden diese komplexen Sprachmuster über den Soundtrack der gefilmten Version einer Tragödie aus dem späten 16. Jahrhundert an die DarstellerInnen übertragen. Die Haftung der Aktionen der DarstellerInnen an diese Vokalpartitur verursacht beunruhigende Konfigurationen von abwegiger Musikalität, die die Themen von Analogie und Undurchsichtigkeit dieses Dramas unterstreichen.
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WohinTippHQ 52 mins ago