„Mich interessieren die Menschen, die Abschied nehmen; noch mehr interessieren mich die Verstorbenen. Denen möchte ich gerecht werden. Über sie, diese Menschen mit allen Stärken und Schwächen, möchte ich erzählen.“
Als Trauerredner hat Walter Müller in den vergangenen Jahren fast 200 Reden bei der Verabschiedung von Menschen gehalten und dabei versucht, eine Sprache zu finden für die Erfahrung von Trauer. Die Lebenswege der Verstorbenen, die Walter Müller in seinen Reden nachvollzieht, eröffnen ein Stück Geschichte und vermitteln, wie jeder Mensch darin seinen Platz einnimmt, auf seine ihm eigene Weise. Ein jeder zeigt sich als einzigartig, egal, ob es sich um den langjährigen Busfahrer der Linie M, die „Kordi von der Eisenbahn“, den Maskenbildner, der noch Zarah Leander geschminkt hat, oder den legendären Ober vom Café Bazar handelt.
Persönliches verbindet sich in diesen Reden mit Allgemeinem, Orte verbinden sich mit Ereignissen, die Lebensgeschichte der Verstorbenen mit der Erinnerung derer, die daran Anteil genommen haben. Das Einzelne, das individuell Gelebte wird zum Maß für Texte, die immer auch die Dimensionen des Ganzen mitlesen lassen.
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WohinTippHQ 2 hours ago