Erinnerungspolitischer Walk zu den Gedenkstätten der Opfer der Gestapo Wien und Diskussion
Termin: Freitag, 22. Juni 2012, 17 Uhr
Treffpunkt: Gedenkstätte für die Opfer der Gestapo Wien, Salztorgasse 6, 1010 Wien (Straßenbahnen 1, 2; Buslinie 2A)
mit Carola Dertnig und Julia Rode (Projekt „ZU SPÄT“) und Eduard Freudmann (Akademie der Bildenden Künste)
konzipiert und moderiert von Elke Krasny
Ein Projekt von KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien
Anmeldungen erbeten unter: office@koer.or.at oder +43 1 521 89 - 1257
Die Stationen des Walks sind der Gedenkraum Salztorgasse, die KÖR Pflanzeninstallation „ZU SPÄT“ und der Leopold-Figl-Hof. Abschließend findet auf dem Morzinplatz eine Diskussion statt.
Die Veranstaltung stellt sich die Frage: „Wie erinnern?“, aus erinnerungspolitischer, künstlerischer und kultureller Perspektive. Was ist eine zeitgenössische Ethik des Erinnerungspolitischen? Wie ist das Verhältnis zwischen Monument, Temporalität und kritischer Erinnerungsarbeit? Welche ästhetischen Verfahren und künstlerischen Strategien erzeugen Monumente auf Zeit?
Das anlässlich der Wiener Weltausstellung im Jahr 1873 errichtete Luxushotel Métropole befand sich an dieser Adresse. Im März 1938, unmittelbar nach dem Anschluss, wurde dieses Hotel – die Eigentümerfamilien waren jüdischen Glaubens – vom Naziregime beschlagnahmt. Die größte Dienststelle der Gestapo mit rund 900 Beamten der Kriminalpolizei und Angehörigen der SS wurde hier eingerichtet. Hunderte Menschen mussten täglich zum Verhör an die Adresse Morzinplatz kommen. Im März 1945 brannte das durch Bombentreffer zerstörte Gebäude aus. Die Ruine wurde in den späten 1940er Jahren abgerissen. Im Jahr 1968 wurde an dieser Stelle ein Wohnbau errichtet, der Leopold-Figl-Hof.
Seit 2011 wächst auf dem Morzinplatz das KÖR Projekt „ZU SPÄT” von der Künstlerin Carola Dertnig in Zusammenarbeit mit der Landschaftsgestalterin Julia Rode. Widerstandsfähige Pflanzen bilden den Schriftzug, der sich naturgemäß in ständiger Veränderung befindet. Ein erhöhter Blick von einem hölzernen Steg lenkt das Auge auf das Pflanzen- Monument , das die Versäumnisse der zeitgerechten Anerkennung von homosexuellen und transgender Opfern in Österreich thematisiert.
2010 fand das Projekt “Mahnwache” der Künstlerin Ines Doujak statt. Beauftragt durch Kunst im Öffentlichen Raum Wien und kuratiert von Matthias Hermann war das Projekt von Ines Doujak eine temporäre Intervention, ein kollektives zeitliches Monument, das für den Zeitraum von drei Monaten an die Verfolgung sexueller Minderheiten im Dritten Reich mit Verfahren der Manifestation erinnerte.
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Kommentare
WohinTippHQ 31 mins ago