Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Mi 20. Jun 2012, 19:00–21:00
Do 21. Jun 2012, 14:00–19:00
Fr 22. Jun 2012, 14:00–18:00
Fr 27. Jul 2012, 14:00–18:00

Wo: Galerie ArtPoint, Univesitätsstraße 5, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: KulturKontakt Austria

Werkpräsentation der Artists in Residence 02/2012

KulturKontakt Austria lädt zur Ausstellungseröffnung der Kunstschaffenden Hrvoje Hirsl aus Kroatien, Anastasia Ryabova aus Russland und Özlem Sulak aus der Türkei ein. Die Kunstschaffenden sind drei Monate in Wien zu Gast bei KKA und präsentieren im Rahmen der Ausstellung Arbeiten, die während dieser Zeit entstanden sind.

Ausstellungsdauer: 21. 06. - 27. 07. 2012
Di, Mi, Fr 14.00 bis 18.00 Uhr, Do 14.00 bis 19.30 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung, t 01 5238765-43

Hrvoje Hirsl arbeitet im Bereich von Crossmedia. Er übersetzt scheinbar einfache Ideen mittels visueller und akustischer Kanäle in komplexe Zusammenhänge und kreiert dadurch neue Räume. Bei seiner Arbeit „Resonance (The Bell)“, die er in der Galerie ArtPoint zeigt, setzt er mit einer rostigen, von der Decke hängenden Röhre einen Kontrapunkt zu den weißen gestrichenen Wänden und der klassizistischen Deckenverzierung. Die Röhre, obwohl von bescheidenem Ausmaß, nimmt den Raum sowohl optisch als auch akustisch mittels Sound und Vibrationen ein.
Bei seiner zweiten Arbeit, „prints“, setzt Hirsl akustische Wellen ein, um – ohne menschliches Zutun – Druckgrafiken herzustellen. Durch Schallwellen ändert sich den Pigmetauftrag auf der Plexiglasplatte und wird von einer statischen zu einer bewegten Form. So entsteht eine Grafik durch einen mechanischen Vorgang ohne einen menschlichen Eingriff. Hirsl dazu: „Print is a memory, a recording of some force, some event preserved on the surface. Particles that are in one moment static, in the other one take a form of some event preserved in their shape. Stimulating them by sound, they move, create patterns, shapes, textures.”

Anastasia Ryabova setzt sich in ihrer Arbeit mit Verbotsschildern im öffentlichen Raum auseinander. Sie hinterfragt deren Bedeutung und Notwendigkeit, indem sie diesen Schildern selbst entworfene, großteils auffallend bunte Tafeln gegenüberstellt. In der Ausstellung zeigt sie ihre eigenen Verbotsschilder sowie eine Fotodokumentation, bei der die von Ryabova entworfenen Arbeiten neben realen Schildern in der Stadt positioniert sind.

Özlem Sulak sieht ihre künstlerische Arbeit als eine Antwort auf Ideologien, individuelle Reaktionen oder poltische Entscheidungen. Dabei spart sie jeglichen moralischen oder belehrenden Kommentar aus. Sie zeigt Menschen, deren Leben durch äußere Ereignisse geprägt wurden, Menschen, die ihre Stellung in der Gesellschaft auf beherzte, mutige, manchmal auch fröhliche Art und Weise suchen.
Für ihre Arbeit „Fictive Presence“ hat Sulak 250 Postkarten anfertigen lassen, die auf ihre für acht Monate ausgestellte „Fiktionsbescheinigung“ Bezug nehmen: Was versteht man unter diesem Begriff, für wen ist er relevant und welche Art von Präsenz kann als „Fiktion“ bezeichnet werden?
In ihrem Video „September 12“ (DE, 2011) verweist Sulak auf den Militärputsch am 12. September 1980. Im Zuge des Putsches wurden alle politischen Parteien verboten, die Regierung wurde ihres Amtes enthoben und rund 60.000 Menschen flohen nach Deutschland. In diesem Video lässt Sulak einige der damaligen Flüchtlinge über ihre Situation während und nach dem Putsch sowie über ihre erste Zeit in Deutschland sprechen. „There is a conjunctive aspect to this search: Memory, either conscious or unconscious, structures our life and unites our experiences of the past with those of the future”, so Sulak.