AIR SRI LANKA: Christian Eisenberger +Theegulla Venkanna

Ursula Krinzinger freut sich, das von ihr initiierte und betreute Projekt „Artist in Residence Sri Lanka“ in Zusammenarbeit mit der OWF Sri Lanka (Kathrin Messner) bei Krinzinger Projekte zu präsentieren. Gezeigt werden Arbeiten von Christian Eisenberger (AUT) und Theegulla Venkanna (IN), die im Rahmen des Artist in Residence-Programmes in Wathuregama Ahungalla/Sri Lanka entstanden sind.

Das Studio in Wathuregama befindet sich auf dem Areal der one world foundation (owf), einer ursprünglich 1995 von Josef Ortner (†) und Kathrin Messner gegründeten Non-Profit-Organisation, welche sich der Förderung von nachhaltigem Tourismus und damit zusammenhängend der Realisierung eines Schulprojekts in Sri Lanka zur Aufgabe gemacht hat. Die Gäste des owf-Bogenvillya guesthouse unterstützen mit der Bezahlung ihres Aufenthaltes den Erhalt und den Betrieb der owf free education unit-Schuleinrichtungen. Nach der Zerstörung des Schulareals durch einen Tsunami im Jahr 2004, wurde die Schule einige Kilometer ins Landesinnere verlegt und von Architekt Carl Pruscha mit allerhöchsten Ansprüchen neu entworfen und realisiert. Seit 2009 befindet sich an Stelle des zerstörten Gebäudes ein Studio, das am 14. Jänner 2010 mit einer Zeremonie eröffnet wurde und seither dem AiR Projekt Krinzinger/Messner zur Verfügung steht. In den jeweils zwei- bis dreimonatigen Aufenthalten erarbeiten die eingeladenen KünstlerInnen Projekte, die mit Abschluss des Aufenthaltes in einer kleinen Ausstellung vor Ort präsentiert werden und anschließend in einer Gruppenausstellung in den Krinzinger Projekten zusammengefasst werden. Der Erlös vom Verkauf der Arbeiten kommt der owf zu Gute.

Der österreichische Künstler Christian Eisenberger schuf im Rahmen seines Aufenthaltes eine Reihe an Arbeiten, von denen aufgrund der ortsgebundenheit nur ein Teil präsentiert wird. Zumeist entnimmt Eisenberger seine („armen“) Materialien vor Ort, oft sind sind es objets trouveés, die er in seine Kunst einbindet bzw. zur Kunst umfunktioniert, indem er sie leicht verändert ironisiert: So werden beispielsweise zuvor leegetrunkene Kokosnüsse mittels Betonfüllung zu gefährlichen Waffen. Seine subtilen Eingriffe in die Natur sind oft ihrer Vergänglichkeit überlassen, wenn er etwa seine in Hausruinen eingespannten Spinnennetze aus Kokosnuss-Flachs stehen lässt bis sie von jemandem abmontiert oder seine Installationen aus Klopapier durch den Regen zerstört werden. „Zentrale Themen seines Schaffens, wie etwa der enge Naturbezug, färben sich hier mit Lokalkolorit, wie etwa in der Foto-Serie „Ohne Titel“ (2013). (...) Essentiell dabei ist die möglichst objektive und nicht wertende Haltung des Künstlers, die Begriffe „Natur“ und „Kultur“ sollen gleichwertig sein. Dass er sich dabei mit einer schlichten Dokumentation des Geschehens nicht begnügt und die Fotos zusätzlich mit Farbe bearbeitet ist wiederum Resultat seiner spontanen Intuition.“ (Dr. Markus Gugatschka)

Die sexuelle Vorstellungskraft ist das vordergründige Thema des indischen Künstlers Theegulla Venkanna, mit welchem er gesellschaftliche Stereotypien von Sexualität hinterfragt. „The sexual behaviour of human beings is habituated by societal norms and conditions. I believe it is due to this, that sexual fantasy gains importance in a human being´s life and individual achieves extreme pleasure out of this simple act of day-dreaming, wherein s/he escapes from the harsh realities of this wold via an undisturbed and uninterrupted flight of imagination.“ Hier greift der Künstler auf kunstgeschichtliche Motive zurück, die er etwa bei David Hockney, Henri Rousseau oder Piet Mondrian findet, oder auf Formen traditioneller Art.