Balladen aus dem Hohen Norden

Musik der Wikinger im Spiegel des Mittelalters
 
Über Jahrhunderte galten sie als Schrecken der Küsten Europas: Die Berichte von Raubzügen und grausam mordenden Horden prägten das Bild der skandinavischen Seefahrervölker, die in mittelalterlichen Quellen unter dem Sammelnamen „Wikinger“ subsumiert wurden. Dabei entwickelten diese germanischen Bewohner der Küsten Dänemarks, Schwedens und Norwegens eine hochentwickelte Kultur, die sich lange gegen die christliche Missionierung behauptete. Auch nach dem Übertritt zum Christentum blieben ihre Bräuche lebendig; die Überlieferungen wurden in den großen epischen Erzählungen mit mythologischem Hintergrund, den Sagas, bewahrt. Die schwedische Sängerin Miriam Andersén, die an der renommierten Basler „Schola Cantorum“ eine profunde Ausbildung erhielt und über ein breitgefächertes Repertoire verfügt, das bis zur Moderne reicht, präsentiert das Ergebnis ihrer Beschäftigung mit der Musik der Wikinger, deren Spuren sie unter anderem in der skandinavischen Volksmusik gefunden hat. Sie begleitet sich beim Vortrag der archaisch anmutenden Balladen und Gesänge selbst auf der Harfe und greift gelegentlich auch zu urtümlichen Instrumenten wie Kuhhörnern oder Brettchenklapper – die nordischen Klänge entführen in eine fremde, faszinierende Welt. Die außerordentlich vielseitige Musikerin Miriam Andersén lädt ein, eine faszinierende, von Mythen durchdrungene musikalische Welt abseits von Wikingerromantik und gängigen Klischees zu entdecken.