Ausgangspunkt der Ausstellung „Calypso“ ist die Musik der französischen und britischen kolonialen Karibik-Inseln, deren Ursprünge eng mit der Sklavenhaltung der Kolonialzeit verbunden sind. Die Lieder galten in der Bevölkerung als zuverlässige Nachrichtenquelle, waren darüber hinaus aber auch eine der ersten Möglichkeiten der freien Meinungsäußerung über politische Zustände und Ungerechtigkeiten.
Alexander Jöchl stellt anhand des Calypso grundsätzliche Fragen zu den Hierarchien und Machtverhältnissen der Kolonialzeit und den daraus resultierenden Geschichtsschreibungen der Gegenwart. Diese Darstellungen der Geschichte sind von der westeuropäischen Perspektive geprägt, d.h. von den weißen Eroberern. Die Bedeutung des „Weißseins“ ist ein zentraler Punkt der Ausstellung, der durch die Tatsache, dass sie in der „Weißen Galerie“ stattfindet, eine zusätzliche Dimension erhält. Diese Einbeziehung der räumlichen Gegebenheiten ist charakteristisch für Jöchls Werk. Das Verhältnis von Darstellendem, Dargestellten und Betrachter/-in ist ein wichtiger Aspekt seiner Arbeit, deren Basis eine pointiert kritische Präzisierung von komplexen geschichtlichen Zusammenhängen, verdrängten Geschichten und deren Auswirkungen auf die Gegenwart ist.
In der Realisierung von Jöchls Ideen spielt das jeweilige Material eine wichtige Rolle und unterstützt in seiner Aussage (Form, Farbe, Geruch,…) die Arbeiten, die im Referenzfeld der Minimal Art, der Konzeptkunst bzw der Dekonstruktion anzusiedeln sind.
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WohinTippHQ 1 hour ago