Der Einfall der Bündner ins Montafon 1622

Der Einfall der Bündner ins Montafon 1622
Vortrag von PD Dr. Manfred Tschaikner
Das einzige unmittelbare Kriegsereignis der Talgeschichte bildet der Einfall der Bündner ins Montafon im Sommer 1622. Entsprechend präsent ist es in der regionalen Erinnerungskultur. Diese erweist sich jedoch als sehr unzuverlässig. Dies gilt besonders für die weit verbreitete Chronik, die dem Gaschurner und später St. Gallenkircher Pfarrer Johannes Viel (1601–1682) zugeschrieben wird, aber wesentlich später entstanden ist.
Der Vortrag rekonstruiert die tatsächlichen Ereignisse anhand von archivalischen Quellen und vor allem bündnerischen Chroniken. Deren hohe Qualität ermöglicht es nicht nur, manche Irrwege der Vorarlberger Geschichtsforschung zu korrigieren, sondern auch festzustellen, wie es dazu kommen konnte, dass man den Montafonern einerseits zahlreiche Raubzüge ins benachbarte Prättigau unterstellte und sie andererseits der Landesfürst wegen ihrer militärischen Zurückhaltung rügte.