Der Wald der Zeichen.

Der Wald der Zeichen. Ein Lokalaugenschein bei den Sateré-Mawé-Indianern im brasilianischen Amazonasgebiet
Wolfgang Kapfhammer, Ethnologe aus München und Gastkurator der Ausstellung Jenseits von Amazonien

Eine ethnologische Feldforschung ist zunächst einmal Augenarbeit, und erst lange danach kann das intensive Zuhören, geschweige denn das Nachdenken über das Erarbeitete beginnen. Noch weitgehend stumm blickt man sich zunächst dort um, wo man gelandet ist, bis sich endlich einer erbarmt, einen an der Hand nimmt und durch seine Lebenswelt führt. Jede Kultur hat ihre Schauplätze, besetzt Räume, aus denen man schließlich die Zeit zu lesen lernt. In einer Art Lokalaugenschein, der entlang von Dorfstraßen über Waldpfade an Flussufer führt, staatliche Reservatsgrenzen überschreitet, amazonische Provinzstädte ansteuert und sich bis in den Wiener 1. Bezirk und in Pariser Gourmet-Restaurants hinein verläuft, wird das Leben einer indianischen Gemeinschaft im Amazonasgebiet illustriert.