Mythologie im Liedschaffen Franz SchubertsLiederabend in zwei Teilen mit einem Kurzvortrag von Dr. Franz Gratl „Die Rezeption der Mythologie der griechischen Antike in Franz Schuberts Liedschaffen“
VORKONZERT: Carte blancheStudentInnen des Lehrgangs Alte Musik der Universität Mozarteum
In seinem Gedicht „Die Götter Griechenlands“ beschwor Friedrich Schiller die versunkene Idealwelt der griechischen Antike; Franz Schubert vertonte 1819 die zwölfte Strophe, die mit den Worten beginnt: „Schöne Welt, wo bist du?“. Damals lebte Schubert in einer Wohngemeinschaft mit seinem Dichterfreund Johann Mayrhofer, für den Schillers Worte eine Art Lebensmotto darstellten: Für ihn war die Antike jener unwiederbringlich verlorene Idealzustand, dem er zeitlebens nachtrauerte und der ihm in seinem künstlerischen Schaffen als Impetus und Anknüpfungspunkt diente. Die Projektion in die Welt der griechischen und römischen Mythologie war für Mayrhofer zudem ein Weg, die strenge Zensur zu umgehen, deren Werkzeug er selbst war. Der Widerspruch zwischen seiner Zensorentätigkeit und seiner liberalen Gesinnung machte die Tragik der Existenz Mayrhofers aus, von dem Schubert 47 Gedichte vertonte – viele davon mit mythologischen Sujets.
Peter Waldners Erkundung der fantastischen Welt von Franz Schuberts Musik findet in diesem Liederabend eine Fortsetzung: Gemeinsam mit dem deutschen Bassbariton Markus Flaig, einem großartigen Liedinterpreten, unternimmt er eine spannende Entdeckungsreise zum mythologischen Schubert. Die gar nicht altertümliche, sondern jugendlich frische musikalische Einstimmung zu diesem Liederabend im Zeichen der Antike gestalten StudentInnen des Lehrgangs Alte Musik der Universität Mozarteum unter der Leitung von Linde Brunmayr-Tutz.
19:15 Uhr, Vorkonzert
20:00 Uhr, Collegium Canisianum, Aula
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WohinTippHQ 2 hours ago