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Das Drama des Krieges, es ist allgegenwärtig
und doch unsichtbar für uns.
Ein Gesicht bekommt der Krieg erst, wenn die Soldaten
zurückkehren, oft traumatisiert und versehrt.
Die Generation der Heimkehrer aus dem Zweiten Weltkrieg
porträtierte 1946 der 26-jährige Wolfgang Borchert. Es ist
eine Art Requiem, in das die Lebensstationen des Kriegsheimkehrers
Beckmann eingebettet sind. In knappen, expressionistisch-
alptraumhaften Szenen wandert Beckmann durch
die Straßen einer verlorenen Zeit, zwischen Leben und Tod,
Vergangenheit und Gegenwart, Traum und Realität. Er hat
den Anschluss an die Welt und das Leben verpasst. Seine Frau
hat einen Anderen, seine Geliebte kommt von der Erinnerung
an ihren gefallenen Mann nicht los. Sein Oberst, auf dessen
Befehl hin er Kriegsverbrechen begangen hat, weist ihn ab, als
er ihm die Schuld von damals zurückgeben will.
Mit den Bildern des Krieges, dieser kaum vorstellbaren
Menschheitskatastrophe, im Kopf, taumelt Beckmann durch
die Nachkriegswelt, die längst eine andere geworden ist.
Er fragt nach dem Sinn des Lebens und seines eigenen
Weiterlebens, er fordert Moral und Verantwortung, verlangt
nach Antworten. Am Ende ruft Beckmann nach Gott, der
aber schweigt.
Erstmalig ist das Staatstheater Mainz mit einer Inszenierung
seines Intendanten zu Gast in Lindau.
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Kommentare
WohinTippHQ 23 mins ago