Am 2. Oktober stellen Stephan Eibel Erzberg und Rudolf Kraus im Ground Xiro ihre Gedichtbände vor. Eibel Erzberg hat „Licht aus“, „Texte und Typografie“, 2012 im Styria Verlag veröffentlicht. Die 2013 im verlagshaus hernals erschienenen „sprachminiaturen“ von Kraus tragen den Titel „ein ende ist nicht abzusehen“. Die gemeinsame Klammer ist die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Zeit, die jeder der beiden auf individuelle Weise vollzieht.
Schluss. Ende. Finito. „Der letzte macht das Licht aus!“ scheint Stephan Eibel Erzberg in seinem Gedichtband „Licht aus“ dem Leser zuzurufen. Doch bevor es soweit ist, erfährt dieser, warum es gut ist, nicht mehr hinzusehen. Unterteilt in fünf Sektionen widmet sich der Autor dem Privaten, dem Sexuellen, verhandelt das Öffentliche und setzt sich mit Geschehnissen in Politik und Wirtschaft auseinander. Er sagt es der Zeit und ihren Läufen so richtig hinein. Das Werk enthält unterschiedliche Gedichtformen, die meistens sehr kurz sind. Lediglich im Anhang befinden sich Lieder mit mehreren Strophen. Inhaltlich reicht die Palette von banal-humorvollen bis hin zu raffiniert-ironischen Texten.
Das Besondere an diesem Band ist die typografische Ausgestaltung. Für jedes Gedicht gibt es einen eigenen Hintergrund in der Kombination schwarz, weiß und grün. Manchmal werden Buchstaben durcheinandergewirbelt, manchmal Fäden oder Linien durch das Blatt gezogen, manchmal begleitend illustriert. Die Grafiken sind nicht nur Beiwerk, vielmehr präsentiert der Autor hier eine beeindruckende Kombination zweier Kunstarten.
„Als Lyrik kann man die Texte nicht werten, weil sie keine Lyrik sind. Zur Epik kann man sie nicht deklarieren, weil sie nicht episch sind“, schreibt Beppo Beyerl im Vorwort zu „ein ende ist nicht abzusehen“ von Rudolf Kraus. Zusammengefasst sind seine Sprachminiaturen in vier Kapitel: „mehr genitive", „wortgewand", „die bozen minaturen" und „nachtschatten apokalypse". Als „Captain Kirk unter den Lyrikern: heldisch, stolz, nicht ohne Pathos, hin und wieder den Zeigefinger hebend, gleichwohl auch souverän, von Beginn an melancholisch, zusehends witzig. Und immer meint man, eine ungeweinte Träne zu spüren. Fazit: nicht vulkanisch, sondern menschlich“, charakterisiert der Schriftsteller Heinrich Steinfest den Autor. „Viele der Gedichte wollen zu ihrer Entfaltung laut gelesen werden“, meint Peer Feldhaus in der Berliner Literaturkritik.
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Kommentare
WohinTippHQ 18 mins ago