Phigie ist noch keine sechzehn und heißt eigentlich Iphigenie. Sie wohnt bei der Mutter, die ihr mit pädagogischen Ansprüchen ziemlich auf die Nerven geht. Eine echte Kulturtante, schlimmer noch: Kulturmutter! Bildungsbürgerin will Phigie jedenfalls ganz bestimmt nicht werden – wenn sie redet, dann in einem Jargon, der eigentlich vor allem dazu gedacht ist, nur von Gleichaltrigen verstanden zu werden. Zu blöd, wenn auch die Mütter versuchen, so zu sprechen, und mit ihrem jugendlichen, liberalen Getue sowieso völlig unglaubwürdig wirken.
Erst muss Phigie die Liebe der Mutter mit einer Katze teilen, geradezu affenartig findet sie die, aber kaum ist ein neuer Mann da, ist nichts mehr wahr.
Wenn sie nicht selbst Verantwortung übernähme, sähe alles düster aus. Mit dem Vater ebenso, den Phigie alle zwei Wochen besucht. Früher war er Unternehmensberater, und jetzt kommt er aus seiner Wohnung kaum noch raus. Unterm Strich hat Phigie ein bisschen viele Probleme mit ihren Eltern, und wie sie die angeht, hat mit dem Klischee vom ignoranten Nachwuchs nichts zu tun.
Aber Vorsicht: „Auf Fett sieben“ ist kein Jugendbuch! Die 52-jährige Gabriele Kögl erfindet einer 16-Jährigen eine Kunstsprache; auf den ersten Blick befremdlich, bei näherem Hinsehen hochamüsant, gewitzt und entlarvend. Die Autorin hat damit schlicht eines geschafft – einen der erfrischendsten, intelligentesten und humorvollsten Romane dieses Frühlings zu schreiben. Rechtzeitig zu dessen Beginn stellt sie ihn als Österreichpremiere in Salzburg vor.
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WohinTippHQ 25 mins ago