HANNES MLENEK / Where the thought leaves the line

Fassadengestaltung an der Votivkirche Wien
zu sehen: Februar-April 2013 (geschätzte Dauer)

Wer jetzt am Schottentor auf eine Straßenbahn wartet oder die Währingerstraße Richtung Westen fährt, hat gute Chancen einen Blick auf die Fassadennetzinstallation ‚Where the thought leaves the line’ von HANNES MLENEK zu werfen. In den kommenden Wochen nutzt der Wiener Künstler die überdimensionale Werbefläche der Firma Megaboard Soravia an der Votivkirche für seine Kunst.
375 Quadratmeter expressiver Zeichnung auf schwarz-weißem Grund laden den Betrachter zu einer individuellen Auseinandersetzung mit dem Standort ein. Wie bereits mit seinem art in public space-Projekt ‚Vienna Bording’ (2011), will Mlenek auch mit dieser monumentalen Installation Irritationen an einem Ort schaffen, der nicht unmittelbar für Kunst bestimmt ist. Die Werbe- wird zu einer Projektionsfläche und gibt Raum für unterschiedlichste Interpretationen. So lassen einzelne Bildelemente Figurales erahnen, während an anderer Stelle die Dynamik des Pinselstriches das Vinylnetz dominiert. Wie in allen Arbeiten von Hannes Mlenek handelt es sich bei der Installation um die Abbildung eines menschlichen Körpers. Frei von starren, naturalistischen Vorgaben setzt der Künstler sein abstraktes, reduziertes Konzept von Körperlichkeit um.
‚Where the thought leaves the line’ ist ein grafisches und, durch die Reduktion der Farbpalette einzig auf die Farben schwarz und weiß, auch stark minimalistisches Werk. Eine markante Linienführung leitet den Blick des Betrachters, umreißt die Körperform, bricht jedoch aus und bahnt sich den Weg über die Bildfläche in die Selbständigkeit.

Fotocredits: Robert Zahornicky, 2013