Anne Juren (AT/FR)
Eine Choreografie zur Installation zum Roman: „The Happy End of Franz Kafka’s Amerika“, die letzte große Installation, die der Künstler Martin Kippenberger vor seinem Tod schuf, macht Anne Juren, Mitgründerin der Wiener Tanz- und Kunstbewegung, zum Ausgangspunkt ihrer Arbeit, in der sie Themen wie Sehnsucht und Versagen ebenso ergründet wie die Frage, welchen Bedingungen künstlerisches Schaffen heute unterworfen ist.
Kippenbergers Installation behauptet, ein Happy End für Kafkas Romanfragment „Amerika“ bereitzuhalten. Darin wiederum geht es um den 16-jährigen Karl Rossmann, den seine Eltern nach Amerika schicken, nachdem er von einem Dienstmädchen verführt wird, die nun ein Kind von ihm erwartet. Nach einer Reihe existenzieller Erfahrungen landet Karl am Ende im Naturtheater Oklahoma, Zugehörigkeit und Zurückweisung sind wiederkehrende Themen dieser Reise. Erfahrungen, die auch Kippenberger nicht fremd waren und die sich in seinem Œuvre widerspiegeln.
Mit Faszination, zugleich mit Widerwillen gegenüber den Biografien, den Erfolgen und Misserfolgen dieser Männer, die Literatur- und Kunstgeschichte geschrieben haben, machen sich Juren und vier weitere Tänzerinnen und Tänzer daran, den sieben Kapiteln von Kafkas Text ausgehend von Kippenbergers Werk so etwas wie körperliche Präsenz zu verschaffen. Ein Stück, das sich zwischen Gewohntem und Neuland bewegt und das – trotz allgemeiner Krisenstimmung – ganz ohne Ironie am Glauben festhält, dass das Unkontrollierbare letzten Endes doch zu beherrschen ist.
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WohinTippHQ 53 mins ago