"Für einen Kuss von Dir" ist der Titel eines Liedes, das Herman van Veen für seine beiden Enkel schrieb. Es wurde auch der Titel seiner neuen festlichen Vorstellung. Festlich, weil es seit den vergangenen vierzig Jahren seine zehnte große Tournee durch Deutschland, Österreich und der Schweiz wird. 2010 und 2011 spielte Herman mit seinen Musikern vor allem in Amsterdam, Paris, Brüssel, London und Antwerpen. Auf Initiative von Veranstalter und Kulturmanager Karl Scheibmaier, der Herman van Veen seit Jahren exklusiv für Österreich vertritt, kommt der vielschichtige Künstler nun auch für Konzerte nach Linz, Salzburg und Wien. Im letzten Herbst erschien die tourtitelgebende neue CD und Sammlung von Kurzgeschichten.
Knallhart und oft mit leisen Tönen und geistreichen, rätselhaften, lustigen und verrückten Worten, verzückt Herman van Veen sein Publikum seit Jahrzehnten. Wie kaum ein anderer hat sich der niederländische Ausnahmekünstler einen festen Platz in der europäischen Kulturlandschaft erobert. Herman van Veen berührt jeden, der jemals mit ihm in Berührung gekommen ist. Er singt Lieder von der Liebe, ohne kitschig zu sein. Er bedient sich feiner Ironie, selbstironischer Heiterkeit und erzählt tragikomische Geschichten, die das Publikum in einen Zustand nachdenklicher Heiterkeit versetzen. Mit feinem Sprachwitz erzählt er, was er sieht und was er fühlt und scheut sich auch nicht, autobiografisch oder auch mal albern zu sein.
Herman van Veen ist ein Magier der Worte, der aus scheinbar belanglosen Alltäglichkeiten emotionale Sensationen herausarbeitet. Er ist ein scharfer Beobachter und vorsichtiger Erzähler, dessen Themen sich, wie er selbst sagt, auf die Begriffe “Baum – Haus – Straße – Papa – Mama – Mann – Frau” herunterbrechen lassen. Und gerade das macht die Nähe aus, die der Besucher bei jedem seiner Konzerte erfahren kann.
Herman van Veen ist in seinem Genre vollkommen einzigartig. Die Kreativität des Musikers, Clowns, Kabarettisten, Komponisten, Poeten und Malers ist schier unerschöpflich. Und seine Energie endet nicht bei der Kunst, sondern lässt auch großes soziales Engagement zu. Vor allem aber ist Herman van Veen ein herausragender Sänger, der sich stets mit erstklassigen Musikern umgibt.
© Karsten Jahnke Konzertdirektion
“Van Veen wird nicht müde, gegen die Ungerechtigkeiten der Welt anzusingen wie auch die eigenen menschlichen Unzulänglichkeiten augenzwinkernd zu beklagen. „Sag keine lieben Sachen an meinem Grab, sag sie jetzt!“, heißt es da, und van Veen kommt auch immer wieder ins Philosophieren, musikalisch begleitet mal lyrisch oder eher kräftig und kämpferisch. „Sind wir Opfer des Schweigens unserer Eltern und verantwortlich für die Unwissenheit unserer Kinder?“, fragt der Sohn und Vater zwischendurch, um dann auszurufen: „Sing mit mir, schweig mit mir, spring mit mir, tanz mit mir, kämpf mit mir – tu es jetzt!“ Das Publikum ist nahe daran, aufzuspringen und mitzutanzen, belässt es dann aber bei einem stürmischen Beifall.”
© Die Berliner Literaturkritik
“Die Umstände sind oft miserabel, ja sogar 'zum Kotzen' - es wird still, als van Veen diese Erkenntnis ganz sachlich ausspricht -, aber man solle doch das Gute nicht aus dem Auge verlieren. Den Schrebergarten seines Vaters zum Beispiel, der 'zwar nur 80 mal 100 Meter breit, dafür aber endlos hoch ist'. Langsam begreift man, woher die Zeichentrickente Alfred Jodocus Kwak ihren Optimismus bezieht. Was Herman van Veen anfängt, ist von einer subtilen Nachdenklichkeit durchzogen, ohne allzu melancholisch und sehnsüchtig zu sein.”
© Berliner Zeitung
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WohinTippHQ 1 hour ago