Fr 22. Nov 2013, 20:00–21:30 | |
Do 28. Nov 2013, 20:00–21:30 | |
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Sa 14. Dez 2013, 20:00–21:30 | |
Buchungsgebühren können anfallen
Man möchte gar nicht aufhören, den Hundsmaulsepp zu zitieren. Nicht weil ihn sein Schöpfer Werner Schwab so schöne Wortgebilde sagen lässt, sondern weil diese Sprache - das Feuilleton erfand einst den Begriff "Schwabisch" dafür - in ihrer sprengenden, verrenkenden Kraft weder Regeln noch Gesetze einhalten kann und will. Sie schafft Eigenes. Wie auch der in Graz geborene Quergeist Schwab in der Literaturgeschichte allein dasteht mit seiner Art, Stücke zu schreiben. Anfang der 90er-Jahre erlebte der Selbstzerstörer einen plötzlichen Erfolg und wurde zum meist gespielten Dramatiker im deutschsprachigen Raum. Er hatte wenig Zeit: In der Silvesternacht auf 1994 soff er sich 35-jährig zu Tode.
Der Nachwelt, die Schwab viel zu selten auf die Bühne bringt, hinterließ er unter anderem das zu den "Fäkaliendramen" gehörende Stück Mein Hundemund.
Die Hauptfigur in „Mein Hundemund“, wirft sich am Ende seinem eigenen Köter freiwillig zum Fraß vor, während ihm seine Frau einen letzten Stoß versetzt: „Dein Hirn fliegt fort. Dein Sterbetag ist ausgeschlüpft.“
Eine Zeitlang dachte man, die Wirklichkeit hätte die Phantasie der Autoren schließlich überflügelt, sei schärfer als die Satire, absurder als die Groteske, lächerlicher als die Klamotte. Mit Werner Schwab sind wir jetzt auf die unfeinste Art aus dem Schneider. Er ist ein genialer Übertreiber, ein hemmungsloses Schandmaul, ein kreuzfideler Pessimist. Mit seinem spontihaften Defätismus bringt er uns zu ganz alten Fragen zurück. Was ist eigentlich der Mensch, angesichts der Metzgerei in diesen Stücken? „Es gibt nur den Menschen, den es nicht gibt“, sagt der Drecksepp am Ende von „Mein Hundemund“. Der Mensch bleibt in diesen Stücken eine Utopie.
Mit: Dorrit Aniuchi, Marius Schiener, Robert Kahr
Licht / Ton: Martin Rein
Und: Wolfgang Rainer, Martha Müller, Stephanie Wladika, Stefan Bösch, Paula Prinzen.
Regie: Karl Wozek
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WohinTippHQ 1 hour ago