Der Titel „Traklpark“ des neuen Gedichtbands ist nach einer am Ufer des Inn gelegenen, gleichnamigen Innsbrucker Grünanlage benannt, die der 21-jährige Mirko Bonné auf der Suche nach den letzten Spuren des verehrten Dichters für sich entdeckte – eine von brandendem Verkehr umbrauste Insel, wo Linden und Kastanien rauschen und der Fluss grün vorbeiströmt, ausgestattet mit immerzu leeren Bänken, einem Spielplatz, der langsam verwaist, und einer Marmorplatte, in die ein Zweizeiler aus Trakls Gedicht „De profundis“ eingraviert ist: „Gottes Schweigen / trank ich aus dem Brunnen des Hains.“ Keine Idylle also, sondern ein geradezu himmelschreiender Kontrast zwischen den beiden Namensbestandteilen, ein widersprüchlicher Ort also? Ein Ort jedenfalls, der Bonné magisch anzieht, bis heute – vielleicht, weil gerade das Negativbild die vor allen Dingen entscheidenden Fragen aufwirft: Was bedeutet dir Glaube? Was Fremde? Und deine Zeit? Wie hätte wohl Trakl heute Gedichte geschrieben? Wozu überhaupt Gedichte? Und wie sollen die aussehen, wenn die Welt selber kein Aussehen mehr hat?
In „Traklpark” hat Mirko Bonné eine Auswahl seiner bisher unveröffentlichten Gedichte aus 25 Jahren versammelt. Thematische Schwerpunkte sind dabei Kindheitsgedichte, etliche Städteansichten und Reiseeindrücke, nicht zuletzt von New York, dazu einige Hommagetexte, etwa an Novalis, Johannes Bobrowski, Emily Dickinson und Peter Huchel.
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WohinTippHQ 41 mins ago