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Postdemokratische Variationen

Wann:

Do 14. Mär 2013, 19:30–21:00
Fr 15. Mär 2013, 19:30–21:00
Di 19. Mär 2013, 19:30–21:00
Mi 20. Mär 2013, 19:30–21:00
Do 21. Mär 2013, 19:30–21:00

Wo: Salon5, Fünfhausgasse 5, 15. Rudolfsheim-Fünfhaus, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Abendkasse: €20,00
  • Vorverkauf: €20,00
  • Abendkasse, Ermäßigung: €10,00
  • Vorverkauf, Ermäßigung: €10,00
  • Buchungsgebühren können anfallen

Homepage:

Eingetragen von: skyunlimited

„Postdemokratische Variationen“ von Jérôme Junod ist der Beitrag des Salon5 zum Wahl- und Abstimmungsjahr 2013. Die Suite aus zehn musikalisch inspirierten „Stücken“ und einer Coda, die alle einer bestimmten musikalischen Form folgen, beschäftigt sich mit dem tagtäglich stattfindenden politischen Diskurs.

Klingt das nicht bekannt? Wohlgemeinte Worthülsen, selbstgerechte Ahnungslosigkeit, autoritäre Befindlichkeiten... Während in ganz Europa Politikverdrossenheit und Wutbürgertum zunehmen wird in den Postdemokratischen Variationen die Sprache selbst zum Gegenstand, in welcher der tagtägliche politische Diskurs stattfindet. Kein intellektueller Jargon, sondern eine leichtfüßige konzertante Reihe von Stücken, die heutige Haltungen und Mottos musikalisch hinterfragt. Mit Humor und Schrecken zeigt sich in Fuge, Walzer, Kanon usw. eine Gesellschaft, die Ideale und Haltungen beiseitelässt zugunsten von rudimentären Denkansätzen. Ob Demonstration, Entscheidungsprozesse oder Reden, das Gerede nimmt lyrische Züge an, die Sprache verabschiedet sich in freudiger Selbstzerstörung.

Zum Inhalt und Struktur: Stadt der Zukunft (Präludium) etabliert die Regeln einer modernen urbanistischen Rede. Jetzt aber (Fuge) spielt mit der Unfähigkeit, von dem Entschluss zur Tat hinüberzugehen. In Klar (Fantasie) wird eine Stammtischrede zum Selbstläufer. Keine Ahnung (Kanon) zeigt, wie Inkompetenz sich mit Souveränität paaren – und vermehren – kann. Herz und Verstand (Trio) thematisiert die wehleidigen Grenzen der Großzügigkeit. In Gehirnsturm (Walzer) meidet eine etablierte Partei mit guten Gründen jede Form von Wagnis. Stille Macht (Sarabande) thematisiert unser fasziniertes Verhältnis zur Boulevardpresse. Die geheimnisvollen Barrikaden (Phase) lassen die Grenzen zwischen Empörung, Wut und Gewalt schleichend verschwimmen. Aufträumen (Duett) konfrontiert zwei Altpolitiker mit Idealen, die sie lange hinter sich gelassen haben. Und in Werwölfe (Chor) kommt die vermeintlich stille Masse der Wähler zu Wort.

Salon-Talks nach ausgewählten Vorstellungen mit Gästen aus Politik und Wissenschaft werden noch bekanntgegeben!

Mit: Robert Finster, Petra Staduan, Martin Schwanda, Doina Weber
Kostüme und Raum: Lydia Hofmann
Text und Regie: Jérôme Junod
Bühnenrechte: Thomas Sessler Verlag Wien

Termine: 13./ 14.02.2013, 19.30 Uhr
13./ 14./ 15./ 19./ 20./ 21.03.2013, 19.30 Uhr

Kartenpreise: EUR 20 / EUR 10 (ermäßigt)
Telefon: +43 676 5625502
Email: willkommen@salon5.at

Spielort:
Salon5 im Brick-5
Fünfhausgasse 5
A-1150 Wien

Jérôme Junod,
geboren 1979 in Lausanne, hat Philosophie und Theaterregie studiert. Neben verschiedenen Preisen an Theaterfestivals wurde er auch für sein erstes Stück „Text“, beim Heidelberger Stückemarkt 2011 nominiert. Im Salon5 inszenierte er 2010 Stephen Kings „Carrie“. Die beiden ersten Stücke von „Postdemokratische Variationen“ wurden vom Staatstheater Karlsruhe für das Dramatikerfestival 2011 in Auftrag gegeben, und sind im Band Stadt der Zukunft – Kurzdramen im Verlag Theater der Zeit erschienen.

Salon 5
Der Salon5 ist das Konzept einer Gruppe renommierter Musik- und Theaterschaffender um die Regisseurin & Autorin Anna Maria Krassnigg. Das international tätige Ensemble hat in den letzten zehn Jahren zahlreiche Theaterproduktionen im gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus verwirklicht und dabei immer nach neuen Formen der Kommunikation zwischen den KünstlerInnen und dem Publikum gesucht. Das Ensemble, das lange Zeit zentral in Zürich und Luxemburg verortet war, arbeitet mit dem Salon5 seit fünf Jahren nun wieder kontinuierlich in Wien. In Wien arbeiten heißt auch, relevante Wiener Künstler/innen mit ihrem Werk und ihrem Können zu Gast zu haben.