Umgangssprachlich wird der Wert einer Tätigkeit immer wieder mit Brot gemessen. So sprechen wir von „einem Brotlosen Job“ sowie von „viel Arbeit und wenig Brot“ oder bei etwas besonders Ertragreichen von „der Butter am Brot“ Was passiert aber wenn Brot plötzlich den Stellenwert einnimmt der unsere Welt beherrscht?
Welturaufführung
„BROTLOS“
„Gier und Macht, ich spüre es in mir, ich fühle es in mir, wehe wenn es über mich hereinbricht“
Ein (Land)wirtschaftsalbtraum aus und im Weinviertel zur Weltwirtschaftskrise in 2 Akten
Für 10 Personen, 4 Frauen, 6 Männer
von Hans-Peter Arzberger
Einleitung:
Warum kann ein Theaterstück mit dem Namen „BROTLOS“, dass ein wirtschaftliches wie auch soziales Szenario am Modell der kleinsten Gesellschaftsform durchspielt und ein Festivalthema mit dem Namen „Brandungszone“ zusammenpassen?
Ersetzen wir die unendliche Weiten des Meeres mit den undurchschaubaren energetischen Weiten der Finanzwelt. Wandeln wir den Strand der von Barrieren, von Felsen, geschützt wird in die kleinste Gesellschaftsform, die Familie Mosberger , ihrem Bauernhof im Weinviertel wo drei Generationen unter einem Dach wohnen und ihr Umfeld um.
Solange diese Barriere hält, können Sturm, Wellen und Widerlichkeiten, in unserem Fall die Weltwirtschaftskrise, diesen geschützten Bereich nicht einnehmen und zerstören.
Doch wer hätte je geglaubt dass die „Raue See“ der Finanzwelt, diese nicht greifbare, stark, abstrakte Kraft, jemals diese Barriere überschreitet und die Auswirkungen von Börsen und Spekulanten über die Welt bis an den kleinsten „Strand“ sich auswirken wird.
Unsere Brandungszone in diesem Stück ist dieser, von nichts wert bis plötzlich sehr viel wert. Der Wechsel von Freundschaft zu Feindschaft, von der nicht respektierten Unterschicht zur gefragten Oberschicht, von Moral zur Wertelosigkeit.
So spiegeln wir in „Brotlos“ genau diese Brandungszone die bei Sonnenschein nicht romantischer sein könnte, aber bei Unwetter zur tödlichen Gefahr wird, wäre nicht dieser oft zitierte „Fels in der Brandung“.
Wo aber ist dieser Fels in unserer Gesellschaft ?
Beschreibung des Stückes:
Eigentlich war die kleine bescheidene Welt rund um die Mosberger´s in Ordnung. Die Landwirtschaft wirft gerade so viel ab das es zum Leben gut reicht, die Kinder entwickeln sich prächtig, mit den Nachbarn und den Personen im persönlichen Umfeld hat man ein sehr gutes Auskommen. Bis zu dem Tag an dem aufgrund der Weltwirtschaftskrise das Geld plötzlich nichts mehr wert ist und den Mosberger´s plötzlich Reichtum und Macht beschert und die heile Welt ordentlich entgleisen lässt. Wird dieser (Alp)traum ein gutes Ende nehmen?
Der Hof Mosberger wird von den Bauersleuten Franz (55 Jahre) und Maria (50 Jahre) Mosberger in dritter Generation betrieben. Sie leben in einer gesunden Beziehung zueinander, wobei die Kommunikation oft indirekt, kurz und fast mürrisch wirkt, wie eben ein altes Ehepaar. Die mittelgroße Landwirtschaft mit 30 ha Grund und 20 Rinder, kann wirtschaftlich mehr schlecht als recht überleben. Die Haupteinnahmequelle ist der Verkauf von Milch, Wein, Rüben und etwas Holz.
Weiters leben am Hof der schon etwas greise Vater von Franz Mosberger, Josef (79 Jahre) der den Hof früher geführt hat und sich heute nur mehr mit der Jagd und, wie er sagt, mit der weltpolitischen Lage auseinandersetzt. Er gibt selten seinen Senf dazu, sein Wort hat aber immer noch Gewicht, ist an allem interessiert, sehr neugierig und weiß daher auch fast alles, oft auch nur Gerüchte. Sowie die beiden Kinder Mathias (16 Jahre), Lehrling, vom Ausdruck eher grobschlächtig und halbstark und Elisabeth (15 Jahre), Schülerin, die dafür bekannt ist besserwissend und schnell sprechend zu sein. Die beiden führen eine normale Geschwisterbeziehung (Streiten, diskriminieren…).
In unmittelbarer Nähe (200m) zum Mosberger Hof befindet sich der Hof von Vinzenz Meixner, der dort alleine lebt aber bereits Mitte 50 Jahre ist und noch immer auf die Richtige Frau wartet. Sein Hof ist in sehr schlechtem Zustand. Ihn verbindet eine sehr offene und hilfsbereite Nachbarschaft mit den Mosberger´s. Er gilt als besonders gutmütig.
Montag bis Freitag wir der Hof auch von Sebastian Rois aus beruflichen Gründen aufgesucht. Sebastian ist der örtliche Postler, Mitte 40 und dafür bekannt immer alles zu wissen und bei jedem Wetter mit seinem Postler Moped unterwegs zu sein. Über die vielen Jahre hat er sich zu einem Freund der Familie entwickelt und verbringt auch gerne mehr Zeit als notwendig am Hof.
Ein nicht so gern gesehener Gast ist der Landmaschinen- Holz- und Viehvertreter Fritz Freimüller (35), der buchstäblich einer Nase fürs Geschäft hat und immer auftaucht wenn er ein Geschäft wittert. Mit seiner süßen aber sehr bestimmten Art versucht den Deal an Land zu ziehen. Da er die Familie Mosberger bei einem Geschäft vor langer Zeit „gelegt“ hat, herrscht großes Misstrauen zu seiner Person.
Zum Schluss gibt es noch Frau Dipl. Ing. Irene Mayer (40), studierte Ökonomin mit Schwerpunkt Agrarwirtschaft. Sie arbeitet als Betriebsberaterin in der Landwirtschaftskammer. Sie wird von Franz Mosberger ignoriert weil “was verstehen Frauen schon von der Landwirtschaft“ und von Maria Mosberger förmlich angehimmelt weil „ sie so eine gescheite Frau ist“.
Leitung :
Michael Rosenberg (Regie, Projektleitung) Hans-Peter Arzberger (Autor, Projektentwicklung)
Organisations Partner: Josef Romstorfer, Theatergruppe Kronberg
Zusammenarbeit mit: Filmhof Wein4tel Asparn/Zaya, Museumsdorf Niedersulz, Hermann Bauch Museum Himmelkeller Kronberg
Rollstuhlplätze nur über den Veranstalter buchbar. Tel. 0664/50 66 949
AK-Abholung: NEIN
Print@Home: NEIN
Vertriebsschienen: Alle
Veranstalter: Verein Kultur am Filmhof
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Kommentare
WohinTippHQ 1 hour ago