Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Sa 26. Jan 2013, 18:00–20:00
So 27. Jan 2013, 18:00–20:00
Do 31. Jan 2013, 18:00–20:00
Fr 1. Feb 2013, 18:00–20:00
Sa 2. Feb 2013, 18:00–20:00

Wo: Zentralkunstgarage, Raiffeisenstr. 4z, Lustenau

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: mia3

LIDDY SCHEFFKNECHT & ARMIN B. WAGNER

/TILT/
2. Dezember 2012 – 2. Februar 2013
Do, Fr, Sa 18 – 20 Uhr
und nach telefonischer Vereinbarung

„Tilt“ bedeutet schrägstellen, kippen, oder Schieflage. Der Tilt-Mechanismus stoppt das Spiel am Flipper wenn der Spieler die Kugel durch Rütteln am Automaten zu beeinflussen versucht. Im Poker-Spiel wird ein Gemütszustand eines Spielers mit „Tilt“ bezeichnet, der sich durch erhöhte Emotionalität und aggressives Spiel bemerkbar macht, meist ausgelöst durch längere Verlustphasen. Im Bereich der Fotografie wiederum lässt sich mithilfe eines Tilt-Objektives die Schärfenebene verlagern. Der Tilt-Effekt hilft hier, punktuell zu fokussieren. Einzelne Bereiche auf dem Bild werden scharf, während über anderen ein Unschärfeschleier liegt. Das Tilten in der Linsentechnik gleicht dabei dem bildnerischen Prozess als solchen, der Wahlmöglichkeit des Blickwinkels, der Infragestellung gewohnter Ansichten, der produktiven Schieflage.

Liddy Scheffknechts und Armin Wagners gemeinsame Arbeit „Pop Up (Eckbank)“ gleicht einer überdimensionierten Buchseite aus Karton. In Schräglage versetzt, wächst – ganz in der Technik von Pop-Up-Büchern – ein Tisch und eine Eckbank hervor. Die Sitzecke, ein traditionelles Möbelstück, das, einmal eingebaut, kaum noch seinen Platz im Wohnraum aufgibt, verschwindet mit dem Klappen der Seite wieder in der Zweidimensionalität.

In Armin Wagners “Double 3D” werden die Rot-Grün Gläser zweier Anaglyphen-Brillen in zwei monochrome Paare zurück geführt, mit denen eine Videoprojektion auf zwei unterschiedliche Arten betrachtet werden kann. Die rote Brille zeigt eine mehrschichtige, vorbeiziehende Landschaft, die einem Videospiel (Moonpatrol, 1982) entnommen wurde. Die fernen Berge bewegen sich langsam von rechts nach links, der Vordergrund zieht rasch vorbei. Die grüne Brille zeigt das umgekehrtes Verhältnis: die Berge ziehen rasch vorbei, während sich der Vordergrund nur langsam vorbeizuschieben scheint.
Jede Brille verfügt dabei zusätzlich über jeweils ein verdunkeltes Glas. Der Helligkeitsunterschied wird vom Gehirn ausgeglichen, führt zu einer intraokularen Verzögerung, die wiederum mit der Seitwärtsbewegung der Landschaft eine Illusion von Tiefe erzeugt.

Liddy Scheffknecht setzt sich in einer Serie von Arbeiten mit natürlichem Licht als bildnerischem Material auseinander. Ein Fenster wird mit Papier abgedeckt. Durch einen elliptischen Ausschnitt im Papier fällt direktes Sonnenlicht. Um eine bestimmte Uhrzeit wirft das Licht einen kreisrunden Lichtfleck unter einen Lampenschirm aus Papier; der Eindruck einer künstlichen Lichtquelle wird erzeugt.

In ihrer kleinformatigen Fotografie „Reading Woman“ werden Motive aus Literatur und bildender Kunst verknüpft. Zum einen schließt „Reading Woman“ an eine kunstgeschichtliche Tradition an: Die Darstellung lesender Frauen. Als Sitzgelegenheit der Leserin dient hier ein Sessel, dessen Schatten trickreich erzeugt wurde. Der fehlende Schatten der Leserin spielt an das Motiv des verlorenen Schattens an; Hauptmotiv unzähliger Volks- und Kunstmärchen.

Die Zentralkunstgarage ist ein Ausstellungsraum in Lustenau, welcher zeitgenössischer Kunst gewidmet ist.
www.zentralkunstgarage.at