Vernissage Manfred Schluderbacher: Malerische Tauchgänge

Manfred Schluderbacher wurde 1964 in Bregenz geboren. Seine Arbeiten wirken oft wie malerische Tauchgänge, sie zeugen von einer sensitiven malerischen Matrix, die in die Tiefen des schier unbegrenzten Bildraums führt. Sein bevorzugtes Instrument ist der Luftpinsel, der dem Gemälde zusätzlich eine transparente luftige Note verleiht. Schluderbacher setzt sein Werkzeug in nuancierter routinierter Weise ein, daraus resultieren genaue Abstufungen, etwa von Dichte zu Durchlässigkeit oder von der Helligkeit zum sich verschließenden lichtabsorbierenden Schwarz. Es sind Bilder, die die Malerei ausatmen und in den Realraum pulsierend eingreifen. Zugleich führen sie den Betrachter in die selbstreferentielle Wirklichkeit des Bildraumes ein. Diese Räumlichkeit ist von sich aus abstrakt – rein die Farbe und der malerische Prozess als ihre Mittel und Strategien – erinnert jedoch an dichte Wolkennebel, feurig infernales Wetterleuchten, peitschende Wellen und raue Seen. Schwerpunkt der Ausstellung sind großformatige Werke, in denen Maritimes und Exotisches zu Tage tritt. Der Künstler zählt Trinidad zu seinem zweiten Wohnsitz, dessen landschaftliche und klimatische Eigenheit sich in den blau dominierten Werken widerspiegelt. Der Betrachter taucht regelrecht in die prachtvoll schillernde “Wasser-Farben-Welt” ein und wird von den oft großformatigen Arbeiten körperlich umschlossen. Schluderbachers Darstellung von Raum ist unterschiedlich und facettenreich, es gibt zumeist eine Zweiteilung der Bildfläche aufgrund zweier komplementärer Farbzonen wie Blau zu Weiß. Dabei hat Schluderbacher die Bildfläche mit grafischen wolkigen Formen gefüllt – mit einer Art All-Over-Muster. In ihrer bauschigen Struktur verleihen sie dem Bild eine weiche und sphärische Körperlichkeit. Schluderbachers Arbeiten zeigen sich in einem facettenreichen Licht, stets die reine Malerei im freien Kontext mit Natur, Landschaft und Raum ins Zentrum gestellt.