In Wiener Kaffeehäusern ist Renata Jäckle eigentlich nicht zu Hause. Kaum zu glauben, sieht man ihre Bilder. „Mich fasziniert dieser Raum, der wie aus einem anderen Jahrhundert scheint, als könne man unsere moderne Welt einfach zurückspulen und bei Betreten des Kaffeehauses wiederfinden, was einmal war. Zeitungen aus Papier, Gepolstertes mit Fensterblick, Zeit ohne Eile.“ Jäckles Kaffeehausdamen sind seltsame Tantchen, still gewordene Weiber, Hut tragende Grätzl-Königinnen, man wähnt den Pudel unterm Tisch, das Haarspray in der Luft, die Einsamkeit daheim.
Jäckles Bilder sind still. Auch ihre Gestalten, ihre Frauenbildnisse, ihre Pflanzenwelten. Schüchtern fast fügen sich ihre Bilder in die Räume. Gekonnt geht Jäckle mit den Farben um, in Mischtechnik auf Leinwand, wie es im Katalog heißt. Die Pflanzenbilder nennt Jäckle dekorativ. Aber auch hier ist eine ganz eigene Poesie zu sehen, die weit mehr ist als nur Dekoration.
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WohinTippHQ 14 mins ago