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W.A. Mozart - Große Credomesse (Missa in C-Dur, KV257)

Wann:

So 13. Jan 2013, 10:30–12:00

Wo: Jesuitenkirche (Universitätskirche), Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

- Kirchenmusik: W.A. Mozart - Große Credomesse (Missa in C-Dur, KV257)
- Messfeier: 13.01.2013 / Beginn: 10,30 Uhr / Ende: 12,00 Uhr
- Offertorium: Anton Bruckner - Locus iste
- Ausführende: Chor, Solisten und Orchester der Chorvereinigung St. Augustin
- Solisten: Ursula LANGMAYR (Sopran), Gabriele UHER (Alt), Alexander KAIMBACHER (Tenor), Alfred SRAMEK (Bass)
- Leitung: Andreas Pixner
- Ort: Jesuitenkirche (alte Universitätskirche)
Dr. Ignaz-Seipel-Platz (U3 Stubentor)
1010 Wien - Innere Stadt
- Orgel: laut Aushang
- Postludium: laut Aushang
- Kartenverkauf: Eintritt frei
- Homepage: http://www.chorvereinigung-augustin.at

- Einführung zur W.A. Mozart - Große Credomesse (Missa in C-Dur, KV257):
Im Jahr 1776, der vermutlichen Entstehungszeit der drei Messen KV257, 258, 259, befand sich Mozart in einem Zustand depressiver Entscheidungslosigkeit. Erstmals saß er, der Vielgereiste, seit längerem in seiner Heimatstadt Salzburg fest, wo es weder eine Oper noch ein organisiertes öffentliches Musikleben gab. Eine fulminant begonnene Karriere als Komponist und Klaviervirtuose drohte hier zu stagnieren, denn auch ein fürstliches Patronat großen Stils war in Salzburg nicht zu erhoffen. Zwar bekleidete Mozart mit seinen 20 Jahren einen hübschen Posten als erzbischöflicher Konzertmeister, der ihm 150 Gulden jährlich einbrachte. Doch dem seit 1772 regierenden Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo, einem hochgebildeten, verwaltungstechnisch äußerst fähigen Vertreter des aufgeklärten Absolutismus, war mehr an der Loyalität und Verfügbarkeit seines Untertanen als an dessen Musiklaufbahn gelegen. Ausgedehnte Reisen wurden drastisch erschwert, der Umgang blieb kühl und spiegelte – anders als später im josephinischen Wien – den Standesunterschied bis zur Sitzordnung an der höfischen Tafel wider.
Im gleichen aufklärerischen Geist verfügte er auch die Beschneidung des pompösen Barockgottesdienstes samt musikalischer Auszierung. „Wenn es auf mich ankäme, so würde ich (…) an dem letzten Decret den Hintern geputzt haben“ kommentierte Mozart einen entsprechenden Kirchenmusik-Erlass von 1780. Doch als Pragmatiker, der er zeitlebens war, reagierte er auch auf den „nackenden Gottesdienst“ pragmatisch, passte differenziert Ausdehnung und Besetzung der Messen dem jeweiligen Festtag an und komponierte als instrumentalen Ersatz für das Graduale kurze Epistelsonaten.
Wie bei den meisten Mozart-Messen fehlen Berichte über zeitgenössische Aufführungen. Es offenbart sich in den drei C-Dur-Messen bei allen persönlichen Merkmalen ein gewisser Formschematismus, mit dem Mozart das Missverhältnis von zeitlicher Gedrängtheit, Textmenge und Besetzung zu bewältigen suchte. Die wenigen Solopassagen dienen der klanglichen Gliederung des Textes und bewirken nur selten eine Ausdrucksintensivierung: etwa bei der theologisch zentralen Aussage des „Et incarnatus est“, das Mozart durch Tempo- und Taktwechsel expressiv abhebt und in KV257 als berückenden Gesang im pastoralen Siciliano-Rhythmus gestaltet.
Ein Wechselgesang zwischen Chor und Soli strukturiert das Agnus Dei und Kyrie, das Mozart in allen drei Messen als Dialog zwischen Chor und Solo organisiert, während sich im Gloria und weiten Teilen des Credo der Zwang zur Kürze durch homophone, fast gehetzte Abhandlung des Ordinariumstextes äußert. Einzig in KV257 kommt Mozart auf den verblüffenden Einfall, ein eigenständiges, rhythmisch prägnantes Credo-Motiv als eine Art „liturgisches Motto“ 18-mal in Originalgestalt und verschiedenen Varianten einzufügen – womit er ein Maximum an Einheitlichkeit und theologischer Aussage erzielt.

- Einführung zu Anton Bruckner - Locus iste:
Locus iste ist eine Motette für vierstimmigen gemischten Chor a cappella von Anton Bruckner (WAB 23) in C-Dur. Bruckner komponierte 1869 das Werk für die Einweihung der Votivkapelle im Mariä-Empfängnis-Dom in Linz.
Bruckner stellte das Werk am 11. August 1869 fertig. Locus iste wurde am 29. Oktober 1869 uraufgeführt.