Ich hasse die Wahrheit! könnte der Titel jeder Auseinandersetzung mit der eigenen Familie sein. In einer serbokroatischen Familie in Bosnien zwischen 1970 und 1995 haben alle Mitglieder sehr unterschiedliche Perspektiven und Erinnerungskonstruktionen. Da bedeutet es etwas, dass Dragan einen slawischen Nachnamen hat, wenn er sich in Sladana mit dem lateinischen Namen verliebt. Oliver Frljić, in Travnik (Bosnien) geboren, wurde mit 16 Jahren von seinen Eltern, die nach Amerika emigrierten, im postjugoslawischen Krieg zurückgelassen. Jetzt performen vier Schauspieler seine Familiengeschichte. Das Publikum sitzt im Quadrat um einen Familienraum, in dem Vater-, Mutter- und Schwester-Darsteller sich beim Autor- und Sohn-Darsteller beschweren, dass es ganz anders war, dass man es so nicht öffentlich sagen kann. Sie verlassen ihre Dialoge, ziehen den Autor zur Rechenschaft und erleben alle Episoden der Liebe, der Arbeit, der Ankündigungen des Krieges, als wäre es gerade jetzt. Oliver Frljić hat in seinen explosiven Performances in Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien in die Konfliktlinien der traumatisierten Länder gestochen. Auch im Familienraum darf nicht alles erinnert und gesagt werden.
Publikumsgespräch am 19. Mai im Anschluss an die Vorstellung.
Möchten Sie sich für unseren wöchentlichen Newsletter mit Veranstaltungstipps in Ihrer Umgebung, Gewinnspielen u.v.m. anmelden?
Nein danke, ich bin bereits Wohintipp-Mitglied (oder möchte nicht beitreten)
E-Mail Adresse eingeben, Anmelde-Button drücken und los geht’s
Bitte akzeptieren Sie erst unsere Nutzungsbedingungen.
Wollen Sie einen Kommentar hinterlassen?
Registrieren Sie sich (gratis!) bei Wohintipp.at oder loggen Sie sich ein
Kommentare
WohinTippHQ 1 hour ago