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Mi 18. Jun 2014, 18:00 | |
KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien präsentiert
Axel Stockburger
Quantitative Easing (for the street)
Eröffnung: Dienstag, 27.05.2014, 16.30 Uhr
Ort: Kunstplatz Graben, Höhe Graben Nr. 21, 1010 Wien
Erreichbarkeit: U1, U3 Stephansplatz
Temporäre Installation
Die Installation wird mindestens bis 18.06.2014 rund um die Uhr zugänglich sein.
Es sprechen:
Martina Taig, KÖR Geschäftsführerin
Muntean/Rosenblum, Künstler und Kuratoren
Gerald Nestler, Künstler und Theoretiker
Andreas Mailath-Pokorny, Amtsführender Stadtrat
für Kultur und Wissenschaft
Der Künstler ist anwesend.
In Zeiten anhaltender Dürre sehnt man nichts mehr herbei als Regen. Was aber, wenn die Trockenheit nicht an mangelnder Flüssigkeit, sondern an klimatischen Barrieren im ökologischen System selbst liegt?
Axel Stockburgers Kunstprojekt richtet unsere Aufmerksamkeit auf eine solche Situation. Quantitative Easing (for the street) handelt jedoch nicht von Wetterkapriolen. An einem der liquidesten Orte Wiens verweist der Künstler auf einen Klimawandel im Gefüge der globalen Ökonomie, deren gegenwärtige Krise nicht von Mangel, sondern Fülle gekennzeichnet ist.
Quantitative Easing ist eine Strategie in Zeiten einer extremen Vertrauenskrise, in der Banken ihre Funktion als Kreditgeber einschränken und zu Barrieren im eigenen Ökosystem werden. Um einen Kollaps des Geldkreislaufs zu verhindern, kaufen Notenbanken Anleihen auf Kosten aller und lenken so neues Geld in das marode Finanzsystem. Stockburger holt Quantitative Easing von der Börse auf die Straße – dem Terrain der Allgemeinheit, deren soziales Klima sich in ihrer Verschuldung spiegelt. Ein goldener Zylinder dient dem Künstler als „Zentralbank“, die nach dem Zufallsprinzip Euromünzen auf der Straße verteilt. Während das Finanzsystem Banken bedient, kann bei Quantitative Easing (for the street) jeder zugreifen und zum Akteur der Verteilung werden.
Stockburgers Intervention im öffentlichen Raum stellt die brennende Frage, was uns Geld, Wertschöpfung und Verteilungsgerechtigkeit bedeuten. Worauf beruhen ihre sozialen, ökonomischen und künstlerischen Fiktionen, welche Begehren verwirklichen sie? Quantitative Easing (for the street) erinnert uns daran, dass
die Straße der Ort „sozialer Transaktionen“ ist, auf der nicht nur Kapital zählt sondern sich letztendlich ästhetisches, soziales und politisches Vermögen verwirklicht (Stockburger).
Text: Gerald Nestler
Axel Stockburger, geboren 1974 in München, lebt und arbeitet in Wien. Er ist Mitglied der Wiener Secession.
www.stockburger.at/qe
Public Talk: Mittwoch, 18. Juni 2014, 18 Uhr | Ort: Kunstplatz am Graben
Mit: Elisabeth Springler, Ökonomin, WU Wien, FH Wien
Andreas Kailich, Asset Manager
Beat Weber, Ökonom, OeNB
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WohinTippHQ 2 hours ago