Das Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien (KM–) freut sich, die erste Einzelausstellung des kroatischen Künstlers Damir Očko in einer österreichischen Institution anzukündigen.
Für die Ausstellung hat der Künstler eigens einen neuen Werkkomplex über den Zeitraum der letzten zwei Jahre entwickelt. Gezeigt werden verschiedene "Studies on Shivering" [Studien des Zitterns], in welchen der Künstler seinen Zugang zum Filmemachen hinterfragt. Neben einer zentralen filmischen Arbeit werden zudem eine Reihe künstlerischer Ausdrucksformen wie Poesie, Partituren, Collagen, Forschungsarbeiten, Musik und auch filmische Studien auf 16mm-Film präsentiert.
Die Ausstellung "Studies on Shivering" ist speziell auf die Räume des Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien (KM–) hin ausgelegt und stellt den konzeptuellen Rahmen der Ausstellung auf Grundlage seiner Praxis, mit der der Künstler den Kontext für seine Filme entwirft. Der zentrale Schwerpunkt liegt auf seiner vielschichtigen neuen Filmproduktion "TK". Weiters werden Partituren, Collagen und andere Arbeiten gleichwertig neben dem Film präsentiert, die diesem entweder durch die Adressierung seines Entstehungsprozesses oder durch verschiedene inhaltliche Anknüpfungspunkte zugehörend sind. Damir Očko erweitert somit das übliche Display filmischer Arbeiten und generiert einen neuen und einzigartigen Raum. Die ausgestellten Arbeiten setzen sich aus den Ergebnissen der "Studies on Shivering" zusammen, einem besonderen, vom Künstler erforschten Phänomen. Ausgehend von der Körperfunktion des Zitterns und dem erzählerischen Moment seiner Poesie vertieft sich Očko in mikroskopische Details, um die Aufmerksamkeit auf diesen ursprünglichen, unkontrollierbaren Reflex innerhalb eines hoch komplexen und politisierten Felds der Wechselspiele zwischen Gesellschaft, Kontrolle und Gewalt zu lenken. Očko initiiert einen Prozess im Versuch, einen Raum zu schaffen, in dem sich Film, Recherche und Poesie treffen. Den Künstler leiten dabei eine profunde Neugier an Körperpolitiken und der Stellung des Körpers als politisches Element in der Gesellschaft. Der Künstler untersucht den Kontext, in dem wir über Zittern, aber auch, wie wir generell über Gewalt und Unruhe sprechen. Menschen zittern nicht nur einfach vor Kälte oder Angst, Zittern kann auch eine politische Reaktion auf die soziale Umgebung sein, in welcher der Körper gegenwärtig ist.
Damir Očkos neuer Film "TK" folgt minutiös einer Gruppe von Personen, unter anderem einem älteren Mann, der mit der Parkinsonschen Krankheit kämpft: Unterschiedliche Situationen, in denen das Entblößtsein oder sogar ein Ruhemoment den Mechanismus des Zitterns auslösen, werden zugleich zu einem Ort der Poesie, an dem sich Erzählmomente zwischen Körpern, Rhythmen, Geräuschen und Bedeutungen in Einklang abstimmen. Der Titel verweist auf die phonetische Beschreibung des Geräuschs eines Steins, der auf den Boden aufschlägt oder eines durch Beißen oder Zähneklappern hervorgerufenen Klangs, der in weiteren "Studies on Shivering" in der Ausstellung untersucht wird.
Der Film "TK" wurde von Kreativni sindikat/Creative Syndicate (Zagreb) mit generöser Unterstützung des HAVC Croatian AudioVisual Centre produziert. Zusätzliche Unterstützung kam von der Galerie Yvon Lambert (Paris) und Tiziana di Caro Gallery (Salerno).
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Kommentare
WohinTippHQ 21 mins ago