Diese Veranstaltung ist schon vorbei
Die Welt ist trotzdem schön - Superman im Vogelkäfig

Wann:

Fr 14. Nov 2014, 20:00–22:00

Wo: Gasthof Post, Ottensheim, Ottensheim

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: vobau

Helden des Ausbruchs: "Die Welt ist trotzdem schön"
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Bücher über Weltreisen gibt es wie Sand am Meer. "Superman im Vogelkäfig " ist eine E-Mail-Sammlung von der Erdumrundung, die nie als solche geplant war
"Die Welt ist nicht genug" heißt es unbescheiden bei James Bond. Das Buchprojekt Superman im Vogelkäfig formuliert das Pauschalurteil über unseren Heimatplaneten vorsichtig großzügiger: "Die Welt ist trotzdem schön" lautet Adrian Vonwillers persönlicher Schlussbefund auf Seite 235 - nach vier Kontinenten, 44 Ländern und 825 Tagen. "Unglaublich schön", trotz der vielen Menschen, die "sich auf Reisen von Lonely Planet führen lassen und banal reden und idiotisch lachen und lästig sind", lässt er in den letzten Zeilen sogar den empathischen Erdenversteher heraushängen.
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Der 1956 geborene Schweizer Sänger und Komponist hatte nie geplant, eine Weltreise zu machen. Und erst recht nicht, danach über (Gott und) die Welt ein Buch zu schreiben oder gar der Erde und deren Benutzern Bewertungen zu geben wie auf TripAdvisor. "Schauen wir einmal, wo außerhalb Europas wir bleiben wollen", sagten sich Vonwiller und die Grafikdesignerin Ligia Fonseca bloß, nachdem sie ihre Wohnung komplett aufgegeben hatten und mit nur zwei acht Kilogramm schweren Rucksäcken loszogen. Vielleicht passt ja Brasilien, wo Fonseca 1978 geboren wurde, vielleicht aber auch etwas Anderes. Jeder Ort schien für sie als neuer Wohnsitz grundsätzlich denkbar. - jeder außer Vonwillers "Lieblingskontinent" Afrika, der trotz sechsmaliger Überquerung des Äquators im Rahmen dieser Reise nicht besucht wurde: "Der geht nicht so auf die Schnelle", sagt er über das Stückerl Welt zwischen Tanger und Kapstadt.
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Irgendetwas Heimeliges sollte sich aber finden lassen unter Zielen wie der iranischen Hauptstadt Teheran, Ulan-Ude in Sibirien oder der Salomonen-Insel Malaita, möchte man meinen. War aber nicht so. Also suchten die beiden immer weiter, mit Bussen, Zügen, Fähren, per Autostopp und zu Fuß - nur das Fliegen ließen sie aus, bis auf kurzfristig notwendig gewordene Ausnahmen wie die Strecke zwischen Timor-Leste und Australien. Die wurde von der einzigen verbliebenen Reederei für den Personenverkehr auf einmal nicht mehr angeboten. "Es war aber auch eine bewusste Entscheidung, so wenig wie möglich zu fliegen", sagt Fonseca. "Mit dem Flugzeug bist du irgendwann einfach da, mit jedem anderen Verkehrsmittel kommst du an", ergänzt Vonwiller.
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Elektronischen Tand wie Laptops oder Tablet-Computer betrachteten beide als unnötigen Ballast beim "Eh-nur-schauen-wo-man-bald-leben-wird-auf-der-Welt" und packten nichts dergleichen in ihre Rucksäcke. Vonwiller schrieb ein bisserl was in Schulheften auf, tippte hie und da ein paar Worte in ein Uralt-Klapperhandy mit ausziehbarer Tastatur, vor allem aber schickte er regelmäßig aus Internetcafés Nachrichten an Freunde und Verwandte. Diese E-Mails, nie mit dem Betreff "Buchprojekt" abgeschickt, sollten schließlich die Basis von Superman im Vogelkäfig werden.