Musik: „Le sacre du printemps“ von Igor Strawinsky mit Suyang Kim und Till Körber am Piano (vierhändig)
Am 28. Juni 1914 wurde der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajevo ermordet, genau einen Monat später erklärte Österreich-Ungarn kriegsbegeistert Serbien den Krieg.
Der deutsche Maler, Dichter und Schauspieler Otto Nebel (1892-1973) hat sich in seinem literarischen Erstlingswerk kritisch mit dem Krieg und der Gesellschaft auseinandergesetzt. Sein expressionistisches Werk „ZUGINSFELD“ umfasst tausende Verse, gliedert sich in 23 Abschnitte und inhaltlich in zwei Teile (Aufbau Militär sowie Krieg). Das umfangreiche Gedicht entstand 1918/19 in englischer Kriegsgefangenschaft und wurde zwischen 1920 und 1923 in der Zeitschrift „Der Sturm“ in Fortsetzungen veröffentlicht (mit 50 Illustrationen des Künstlers).
Hauptthema des sprachgewaltigen, wortwitzigen Werks ist das Grauen des Kriegs und die zur Lüge gewordene Sprache. 1970 wurde unter Mitwirkung des Autors ein Hörspiel produziert, ein Jahr vor seinem Tod in Basel eine Tonaufnahme einer Lesung Otto Nebels aufgezeichnet. Das heute in Vergessenheit geratene Werk – in den 1920er Jahren erreichte man in Berlin u.a. deutschen Städten ein großes Publikum – wird vom österreichischen Schriftsteller Franz Schuh vorgetragen, begleitet von der koreanischen Pianistin Suyang Kim und dem Pianisten und Komponisten Till Alexander Körber.
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WohinTippHQ 42 mins ago