Eine außergewöhnliche Ausstellung verleiht dem Trubel der Vorweihnachtszeit noch zusätzlich Spannung. Von 12. Dezember 2014 bis 15. März 2015 verführt die Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien ihre Besucher zur vergnüglichen Lust am Schrecken. Die große Sonderschau widmet sich Faszination und Schönheit des Grauens in der Kunst von der Renaissance bis zum Klassizismus.
Dass exzellente Darstellungen grauenvoller Geschichten gleichzeitig erschrecken und erfreuen können, ist eine Tatsache, die in all ihrer Widersprüchlichkeit schon Aristoteles festschreibt – und die etwa Liebhaber von Kriminalromanen und Gruselfilmen heute nach wie vor fasziniert. Wenn Kunst in Italien um 1600 dolcissimo orrore vermittelt, man um 1690 in England von delightful horror spricht und im aufgeklärten Frankreich terreur agréable empfindet, dann ist es den Künstlern jeweils gelungen, eigentlich schreckliche Themen so wiederzugeben, dass sie ästhetisch befriedigen und die Seele berühren.
Die Schau zeigt rund siebzig Exponate, darunter zahlreiche internationale Leihgaben, und bittet zur genüsslichen Hingabe an die Schönheit des Schreckens und zur Freude an seinen vielfältigen Erscheinungsformen. Die Versuchung des heiligen Antonius von Joos van Craesbeeck, die berühmte Laokoongruppe, Hieronymus Boschs Weltgericht, die Gorgo Medusa von Peter Paul Rubens oder die Judit von Artemisia Gentileschi lassen auch heute nicht unberührt.
Bild: Joos van Craesbeeck, Die Versuchung des heiligen Antonius, um 1650, Öl auf Leinwand,
© Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
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WohinTippHQ 34 mins ago