Meeting Points 7:Zehntausend Täuschungen+hunderttausend Tric

Zehntausend Täuschungen und hunderttausend Tricks wird bei den Wiener Festwochen im 21er Haus als Teil der siebten Auflage von Meeting Points, einem Festival für die kontextualisierte Präsentation von Kunst aus dem arabischen Raum, gezeigt.
Der Name des Projekts – Zehntausend Täuschungen und hunderttausend Tricks – ist ein Zitat aus Die Verdammten der Erde (1961), jenem Buch, das der Revolutionsphilosoph Frantz Fanon als Reflexion über die Revolution in Algerien verfasste und dessen Titel der Anfangszeile der Internationale, dem Lied der weltweiten Arbeiterbewegung, entnommen ist. Als langfristige Ausstellung konzipiert, tritt Zehntausend Täuschungen und hunderttausend Tricks in jeder neuen Verkörperung anders zutage und ordnet ihre Themen stets neu an, um auf spezifische Orte und die ihnen eigenen geopolitischen und historischen Kontexte abzustellen. Sie wagt sich in mehrere miteinander verbundene Themenbereiche vor – die Rolle der heutigen Mittelklasse bei Aufständen in verschiedenen geografischen Kontexten, die Ausprägungen von Neokolonialismus, Gegenrevolution und Kooptation sowie diverse Strategien im Kampf gegen die Unterdrückung.
In einer Gegenüberstellung neuerer Werke und historischer Positionen präsentiert die Ausstellung mehrere Arbeiten aus der Sammlung des 21er Hauses/Belvederes, welche in enger Zusammenarbeit mit der Kuratorin des 21er Hauses, Luisa Ziaja, ausgewählt wurden. Nachdem so der Dialog mit dieser speziellen Örtlichkeit initiiert wird, verlagert die Ausstellung ihren Schwerpunkt auf verschiedene miteinander verknüpfte Fragen, die von systematischer Intoleranz oder der Zunahme nationalistischer Befindlichkeiten und einwanderungsfeindlichen Gesetzen in Europa zur Neueinschätzung des modernistischen Erbes und der Rolle der Museen für die Neugestaltung der Beziehungen zwischen Engagement, Selbstbezug und Ästhetik reichen.
Zehntausend Täuschungen und hunderttausend Tricks wurde im September 2013 in der Zagreber Gallery Nova eröffnet. Die weiteren Stationen von Meeting Points 7 waren im Oktober 2013 das MHKA in Antwerpen, im Februar 2014 das Contemporary Image Collective (CIC) in Kairo, im März 2014 Hongkong als Zusammenarbeit mit Para Site sowie im April 2014 das Beirut Art Center in Beirut. Am 7. Juli 2014 wird sie in Moskau am dortigen Institut für Afrikastudien in Zusammenarbeit mit der V–A–C Foundation eröffnet werden.
Meeting Points 7 wird durch What, How & for Whom/WHW, ein 1999 gegründetes Kuratorinnenkollektiv mit Sitz in Zagreb und Berlin, kuratiert. WHW organisiert Produktions-, Ausstellungs- und Verlagsprojekte und leitet die Gallery Nova in Zagreb. Derzeit ist WHW mit dem langfristigen Kooperationsprojekt Beginning As Well As We Can (How Do We Talk About Fascism?) befasst und kuratiert die Ausstellung Really Useful Knowledge, welche im Oktober 2014 am Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid eröffnet werden soll.

Eröffnung:
Freitag, 9. Mai, 18 Uhr
Dauer:
10. Mai bis 31. August,
Mittwoch und Donnerstag
11 bis 21 Uhr,
Freitag bis Sonntag
11 bis 18 Uhr,
an Feiertagen geöffnet