„Buobofröüda, Jugendzit,
i wuoß nid, was as Schüönr´s git;
die alto Brüüch, di alto Sitta,
sind das Schüönscht zu alla Zitta.”
Schiibo-Schlacho – Brauch mit Feuer und Rauch
Die Zeit. Etwas Unfassbares wird durch den Lauf der Sonne, die Veränderung der Natur, die eigenen Lebensphasen fassbar. Die Natur war in längst vergangen Zeiten die Uhr unserer Vorfahren. Der Übergang der Jahreszeiten wurde so zum Anlass für Feste. Nach den langen Winternächten feierte man die Rückkehr des Lichtes, eine Manifestation des Lebens.
Das Scheibenschlagen ist ein heidnischer Fruchtbarkeitsbrauch, der nur noch in wenigen Orten gepflegt wird. Glühende Holzscheiben werden mit Hilfe von Stecken über ein schiefes Brett – Funken sprühend und weithin sichtbar – in die dunkle Nacht geschleudert. Wenn der Abschlag gelingt beschreibt die Scheibe einen funkelnden Bogen am nächtlichen Frühlingshimmel. Erstmals urkundlich bezeugt ist das Scheibenschlagen bereits im Jahr 1090. Durch eine geschlagene brennende Scheibe wurde am 21. März 1090 ein Nebengebäude des Klosters Lorsch in Brand gesetzt. Die Zentren der Brauchausübung sind in Teilen Tirols, in der Ostschweiz, im schwäbisch-alemannische Raum und in Lustenau zu finden. Am Samstag, den 22.03. zum Frühlingsanfang wird beim Hundianerplatz (am Weg zur Feldrast) das traditionelle Schiibo-Schlacho gefeiert. In Lustenau haben vor rund 20 Jahren die Pfadis dieses alte Brauchtum wieder aufgegriffen und aktiviert. Einige alte Flurnamen weisen auf eine lange Tradition in Lustenau hin.
Das Gelingen des feurigen Fluges ist eine Frage der Erfahrung, der Technik und des Materials. Ein schöner weiter Flug bedeutet Glück für den Scheibenschläger. Unmittelbar vor dem Abschlagen rief man früher einen Scheibenspruch. Damit wurde nicht nur der Winter vertrieben, sondern auch um ein fruchtbares Jahr und gute Ernteerträge gebeten oder er war einem verehrten Mädchen gewidmet. Über 2000 Scheiben und 150 Ruten stehen bereit. Die Veranstaltung bietet zusätzlich eine ganz spezielle Atmosphäre und ein tolles Rahmenprogramm - Glühwein, Kinderpunsch, die klassischen Pfadi-Käsdönnala und Lagerfeuerromantik. Beim „Schiibo-Fäscht“ ab 21.00 Uhr in der Jurte (großes Nomadenzelt) soll das gesellige Beisammensein nicht zu kurz kommen.
Kinder und Jugendliche können sich anlässlich des Schiibo-Schlacho auch vor Ort über das ganzheitliche Programm der Pfadis informieren. Gemeinschaft, Naturverbundenheit, Kreativität, Abenteuer, Bewegung, Spiel und Spaß sind nur ein Auszug aus den vielfältigen Schwerpunkten.
Fact-Box
Schiibo-Schlacho
Samstag, 22.03., 18:30 Uhr
Hundianerplatz (am Weg zur Feldrast)
Scheibengedicht
“Im Füürli lit a Schiibo,
si glüit am ganzo Rand,
wär wundrbar zum Schlacho
am gächo Schiibostand.“
Hannes Grabher, Auszug aus dem Gedicht „Buobostritt“
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WohinTippHQ 2 hours ago