TAK / Die Verlobung in Santo Domingo oder My sweet Haiti

Der Ungar Kornél Mundruczó, von Haus aus Filmregisseur, zeigt, dass Theater jenseits aller Dekonstruktion immer noch eine große Illusionsmaschine mit Schwindel erregenden Bildern sein kann. Er setzt Publikum und Bühnenbild mitten in den Dschungel und lässt in «Die Verlobung in Santo Domingo» – frei nach Kleist – die Geister der Kolonialzeit auf der Bühne wiederauferstehen. Haiti im Befreiungskampf um 1802 und Haiti im Kampf gegen Hunger und Naturkatastrophen heute. Zwei Zeiten und zwei Geschichten werden zu einem fulminanten Theaterabend verzahnt. Im dichten tropischen Dschungel könnte man glatt vergessen, dass man sich in einem deutschen Theater befindet. (nachtkritik)

Regie: Kornél Mundruczó
Ausstattung: Márton Agh
Dramaturgie: Judith Gerstenberg, Viktoria Petranyi
Übersetzung: Orsolya Kalász
Musik: Asher Goldschmidt
Mit: Johanna Bantzer, Mathias Max Herrmann, Janko Kahle, Thomas Mehlhorn, Oscar Olivo, Aljoscha Stadelmann, Martin Vischer