Venedig im Schnee

Mit der Komödie „Venedig im Schnee“ setzt das Salzburger Ensemble theaterQuartett auf Witz und sarkastische Szenen.

Die Pariser Wohnung gleicht einer Baustelle. Trotzdem hat Jean-Luc seinen früheren Arbeitskollegen samt Freundin spontan zum Abendessen zu sich und seiner Verlobten Nathalie eingeladen. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf.

Während die heftig turtelnden Gastgeber das Essen vorbereiten und nebenbei ihre anstehende Hochzeit planen, stecken Christophe (Helmut Basler) und seine Freundin Patricia (Elisabeth Rausch), die kein Wort spricht, offenkundig in einer Krise. Also deutet man das Schweigen von Patricia dahingehend, dass sie Ausländerin sein müsse. Anstatt den Irrtum aufzuklären, lässt sich Patricia auf diese Rolle ein, beginnt temperamentvoll in einer Kunstsprache zu plaudern und gibt zu verstehen, dass sie aus „Chouwenien“ komme.
Dass dieses Land in keinem Atlas verzeichnet ist, tut nichts zur Sache.
Als ihr Nathalie (Anneliese Hofbauer) und Jean-Luc (Bernhard Heil) Geschenke für die notleidende Bevölkerung ihrer Heimat aufdrängen, greift sie freudig zu und macht sich einen Heidenspaß daraus, die Gastgeber zu immer neuen „guten Taten“ zu animieren. Am Ende steht und fällt alles mit einer kleinen Schneekugel ...

Der französische Autor Gilles Dyrek, 1966 in Paris geboren, schreibt mit Witz, Satire und einer ordentlichen Portion lebensnaher Philosophie.
Von Veronika Pernthaner gekonnt inszeniert, weiß das Publikum stets mehr als die handelnden Personen und kann sich so über Missverständnisse, Verwechslungen und Orientierungslosigkeit köstlich amüsieren.

Foto: ©Paul Silberberg

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